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Rotamint Exquist (1971)

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Ein Jahr nach Erscheinen der Rotamint Gold & Silber erfolgte beim Nachfolgemodell erstmals die Namensnennung "Exquisit" - ein Begriff für gute Geldspielgeräte aus dem Hause NSM in den siebziger Jahren. Kurioserweise gibt es zu diesem Gerät nicht besonders viel zu sagen. Denn es wurde im Grunde genommen schon beschrieben, da es mit dem Vorgängermodell "Gold & Silber" baugleich ist - zumindest auf den ersten Blick...


 

Trotzdem unterscheiden sich die beiden Rotamint in einigen Details. Zunächst zum einzigen ins Auge fallenden Unterschied: Die Frontscheibe der Rotamint Exquisit ist grün anstelle von goldfarben und logischerweise trägt sie den entsprechenden Schriftzug des neuen Gerätenamens. Das war allerdings noch nicht alles... So gab es zum Beispiel einen anderen Gong mit einem neuen Klang (welcher sich im übrigen bis zum Erscheinen der ersten durch Mikroprozessoren gesteuerten Geräte mit Toneffekten durch Lautsprecher durchsetzte).

Der Spielinhalt ist mit dem Vorgänger identisch. Allerdings gibt es auch hier eine winzige Ausnahme: Die Auszahlquote wurde etwas herunter geschraubt. Dies geschah ganz einfach, in dem die Gewinne 1,40 DM aus dem Silber-Jackpot und die 1,80 DM aus dem Gold-Jackpot ihre Plätze tauschten. Die Folge: Der Silber-Jackpot für 10 Sonderspiele wird durch den Platztausch deutlich seltner ausgelöst, bedingt durch den schwer zu erzielenden 1,80 DM-Gewinn. Wer jetzt denkt, dafür müsste ja eigentlich der Gold-Jackpot (20 bzw. 30 Sonderspiele) häufiger ausgelöst werden, befindet sich auf dem Holzweg. Zwar ist die 1,40 DM, jetzt als Buchstabe "g" im Gold-Jackpot, einfach zu erreichen, was die Häufigkeit des Auslösens jedoch wenn überhaupt nur sehr unwesentlich steigert. Denn nach wie vor gilt es ja immer noch, die "Knacknüsse", die drei anderen Gewinne 7-J-7, 8-J-8, und 2DM-J-2DM, erst einmal zu erreichen (alle Symbole jeweils nur einmal auf jeder Spielscheibe). Zum anderen wurde erreicht, dass durch den einfach zu erzeilenden 1,40 DM-Gewinn fast immer zumindest dieses eine Licht im Gold-Jackpot beleuchtet ist, wodurch dessen Auslösung bereits nach kurzer Spielzeit (oft schon innerhalb der laufenden Serie) "verwischt" wird - ein taktisch kluges Spiel mit der Psyche, denn wer wirft schon Geld in einen Automaten, welcher ganz offensichtlich bei einem der letzten Spieler einen größeren Gewinn ausgezahlt haben muss.

 

Verdeutlich wird die Folge des Platztausches anhand der Tabelle:

 

Exq_Tabelle

 

Bedingt durch die Gleichheit des Spielsystems im Vergleich mit der Rotamint Gold & Silber war dies eigentlich auch schon alles zur Rotamint Exquisit. Für den technisch interessierten Leser findet sich in diesem Gerät jedoch noch eine Änderung im Sinne des technischen Fortschrittes: Die metallenen Gewinnabfragebügel der neuen Gewinnabfragetechnik wurden durch solche aus Kunststoff ersetzt. Da diese natürlich keinen elektrischen Strom leiten, fallen diese Bügel bei einem Gewinn nicht mehr direkt auf die Kontaktplatine, sondern sie erlauben kleinen Kontaktzungen (ähnl. wie die Nockenkontakte, nur kleiner) das Passieren des Weges zur Kontaktplatine. Dieses erwies sich als wesentlich betriebsicherer. Man kommt bei Instandsetzungsarbeiten besser an die betroffen Teile, ohne erst die Spielscheiben entfernen zu müssen, auch das erwähnte verharzen der Mechanik tritt so gut wie gar nicht mehr auf. Einziger Nachteil: Einmal ist mir bei Einstellungsarbeiten an der mechanischen Nocke der (nun aus Plastik bestehende...) Abtastarm, vermutlich wegen Materialermüdung durchgebrochen - Künstlerpech. Reparaturversuche mit Sekundenkleber scheiterten, der Austausch des Teiles war unumgänglich. Das ist dann wieder einer der Momente wo man eine Antwort auf die Frage findet, welche man sich als Sammler oft selbst stellt: "Was will ich mit den ganzen Schrott, den Altgeräten, Schlachtgeräten und "Leichen"?!? Die stehen hier doch nur herum und nehmen mir den Platz weg..."

 

 

Die alte Gewinnabfrage mit Metallbügeln
und direkter Kontaktplatte (im Bild oben links).
Diese Version wurde nur zwei Jahre gebaut (1969 bis 1970).

 

Die technisch überarbeitete Gewinnabfrage mit Kunststoffbügeln (ab1971). Die Kontakplatte befindet

sich dabei zwischen dem blauen und dem grünen Lochzapfen.

Diese Version wurde bis zum Ende der Ära der elektromechanischen Geräte (1979) beibehalten.

 

 

 

 

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