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Las Vegas Spielscouts 2010 - 25. August 2010

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Ein neuer Tag begann in der Nacht

Nach dem Besuch des Stratosphere Tower und gegen Mitternacht war die Hälfte der Truppe müde und ist mit dem Taxi zurück ins Hotel. Julia, Moritz, Alf und ich hatten noch nicht genug von der Stadt und wollten den Strip zu Fuss erkunden. Vom Tower sind es etwa 4km zum Hotel. Tolle Einblicke in alte Casinos wie das Harrahs, den größten Gift-Shop Laden der Welt und dem Besuch des Venetians ließen jeden Meter wert sein, auch wenn sich die Laufstrecke dadurch nochmal verdoppelte.

Der Weg begann gar nicht so idyllisch, da der Tower nicht in der feinsten Ecke von Vegas steht. Dunkle Strassen und Gesellen allerorten. Ganze Familien übernachteten an Bushaltestellen. Betrunkene torkelten uns entgegen. An einer Tankstelle, wo wir uns mit Getränken (und Ralf mit Cigarillos) eindeckten, waren nur noch Farbige. Ein lauter Knall ließ uns vor der Tankstelle Wartende zusammenzucken. Ein Schuss? Nein. Der Reifen eines Autos vor einer Zapfsäule platzte aus unerfindlichen Gründen, während der Fahrer innen bezahlte. Aber mit Ralf dabei, der eine beeindruckende Erscheinung ist, hatten wir eigentlich nie Sorgen. Und schon nach wenigen hundert Metern wurde es deutlich heller und freundlicher. Die Temperaturen? Angenehme 33 Grad mitten in der Nacht.

Auf dem Weg beherbergt fast jedes Gebäude ist ein neues Casino, zunächst die alten mit viel Charme, späer die Themenklötze. Im Harrahs: Ralf fand endlich seinen Platz am Black Jack Tisch für $1 im Harrahs. In den Casinos im Herzen des Strips ist $5 Minimum und ihm zu viel.

Ein paar Fotoeindrücke:

 

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Im Video noch schöner:

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Das Wynn

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Gegenüber das mächtige Caesars Palace. Ergänzt um eine Aufnahme eines anderen Tages.

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Auch auf der anderen Seite das Trump, in dem wir nicht waren.

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Vom Wynn kommt man nahtlos ins Venitian, daher weiss ich gar nicht mehr genau, zu welchem Hotel diese Aufnahmen nächtlich verlassener Einkaufsmeilen gehören.

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Spätestens ab hier beginnen die Aufnahmen im Venitian. Es ist Dekadenz pur. Das halbe Venedig ist innen nachgebaut, alles aus feinstem Mamor. Kanäle mit Gondeln durchziehen das Hotel, der Venediger Marktplatz ist originalgetreu nachgebaut, nur die Tauben fehlen.  Der Himmel ist über hunderte von Metern animiert. Wolken wandern, die Sonne wirft romatische Schatten. Es ist tatsächlich wie Tageslicht am späten Nachmittag. Komisch nur, wenn man aus der nachts aus der 30 Grad warem Dunkelheit in das tageslichterleuchtete etwa 20 Grad temperierte Venedig kommt. Die Sinne geraten komplett durcheinander.

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Natürlich mündet auch hier "jeder" Weg in das hoteleigene Casino.

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Wo wir uns natürlich eine Zeitlang aufhielten.

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Alle erfolgreichen Spiele gibt es in mehreren Grafikvarianten. Hier unser Favorit Zeus II in der Variante "Palace of Riches III". Alleine von diesem Spiele habe ich fünf Abwandlungen gesehen, die sich nur in der Grafik, den Animationen und dem Sound unterschieden.

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Ein anderes Spiel, das ich gerne spielte, war "Wizard of Oz". Hier eine Featureserie:

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Welche Hersteller sind in Vegas vertreten? Trotz der Vielzahl von Spielen besitzen erstaunlcherweise nur fünf Hersteller eine Lizenz für Nevada, die nach strengen Kriterien vergeben wird:

  • WMS

  • Konami

  • Aristrocrat

  • IGT

  • Atronic

Eigentlich dachte ich, dass auch Bally dazu gehört, doch ich sah kein einziges Gerät von denen.

Also eine Novotamic-freie Zone. Keine Bücher.

Die Geräte sind etwa zur Hälfte klassische Walzengeräte. Etwa 10% sind Bingo und Video Poker. Bei den Bildschirmspielen sieht man noch reichlich alte Geräte aus den Neunzigern mit nur einem Bildschirm, teilweise Röhrengeräte, mit völlig veralteter Grafik und Spielsystemen. Auch bei den neuen Geräten gibt es nur wenig Multigambler. Einzig der Hersteller IGT versucht sich daran, allerdings nur mit zwei oder drei Spielen, die mit einer quälend langen Ladezeit umgeschaltet werden.

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Ich bin gefragt worden, wie die Einsätze in Las Vegas gewählt werden.

Antwort: Das kommt drauf an. An Bildschirmgeräten habe ich drei Varianten gesehen.

Vorausgeschickt: Der Einsatz pro Linie ist in Dollar-Cent durch einen Scheibendruck angegeben, meist 1ct. Manche Geräte 2ct oder 5ct. Es gibt auch Geräte, bei denen sich dieser Wert ändern läßt. Und es gibt viele Geräte, die zwei Linien für diesen Betrag werten, dann kosten 50 Linien also nur 25ct bei 1ct.

Variable Anzahl Linien und Einsatz

Der Spieler kann die Anzahl Gewinnlinien wählen. Meist in 5 Varianten in Form von 5 Knöpfen. Die Varianten sind von Gerät zu Gerät sehr verschieden. Ich habe z.B. gesehen:
1-2-9-15-30
5-10-15-20-25
5-9-21-42-84
30-60-90-120-150

Zusätzlich läßt sich der Multiplikator, wieder durch bis zu fünf Tasten, wählen, z.B. 1x, 2x, 3x, 5x, 10x. Oft auch bis 20x.

Der Einsatz für ein Spiel ist kompliziert zu errechnen. Spielt man an einem 2ct Gerät 21 Linien 3fach, dann kostet ein Spiel 126ct !

Ältere Geräte bieten auch wenig Linien, z.B. 5, so dass man mit 5ct pro Spiel billiger als in Deutschland spielt. Neue, attraktive Geräte mit Doppelmonitor und reichlich Features fangen oft erst bei 50 Gewinnlinien an, z.B. Zeus II (Der allerdings mit "2 Linien 1ct", so dass der Mindesteinsatz 25ct beträgt.
Ich habe sogar Geräte gesenen, an denen man mit 1ct spielen konnte (1 Linie 1ct). Also nur die Mittellinie. Das ist natürlich total öde, aber ich sah manche ältere Leute, die sich so für 2$ den Nachmittag vertrieben.

Die Tastenfelder sehen natürlich entsprechend unübersichtlich aus. Immer gibt es noch einen -meist dreimal grösseren- Knopf "Max Bet", wo man mit einem unbedachten Druck sofort seinen Punktespeicher leeren kann. Und einen Knopf "Repeat Bet", der den letzten Einsatz wiederholt. Übrigens sind die Knöpfe von mangelhafter Qualität, selbst an neuenen Geräten funktionieren die gebräuchlichsten (Repeat Bet) nicht mehr. Dann muss man immer auf die kleinen Einsatzknöpfe drücken, was in Verbindung mit der mangelhaften Ergonomie (keine Handauflagefläche) und in Verbindung mit der Pflicht, jedes Spiel einzeln zu starten, schnell zur Ermüdung des Handgelenks führt. Ein vergrössertes Bild des Tastenlayouts eines Gerätes. Zur fehlenen Ergonomie siehe das zweite Bild mit der typischen Handhaltung, die man nicht lange durchhält.

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Bei neuesten Geräten von WMS sind die Knöpfe variabel beschriftet. In jeder Taste ist ein Miniatur gelb-schwarz LCD Monitor eingebaut, der die Funktion anzeigt, oder in Spielpausen irgendwelche Animationen zeigt. Bei einem Einzelspiel macht das gar keinen Sinn. Vielleicht sind mit diesen Gehäusen demnächst Multigames geplant, dann könnten die unterschiedlichen Linien/Einsatz Relationen angezeigt werden.

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Variabler Einsatz, kein Multiplikator
Hierbei wird nur die Anzahl Linien gewählt. Ein Beispiel, auch mit LCD-Monitoren in den Tasten:

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Anzahl Spiele
Bei Spielen, die mehrere "Walzenmaschinen" gleichzeitig zeigen, z.B. "Sex in the City" wählt der Spieler nicht die Anzahl Linien oder den Multiplikator, sondern die Anzahl der Spiele, die gleichzeitig ablaufen. Mit dem Mindesteinsatz -meist 50ct- spielt man nur eines von vier Spielen, die am Bildschirm sichtbar sind. Der Rest wird nur angezeigt zum Ärgern über Gewinnkombinationen. Das Bedienfeld sieht aus wie in Bild 3.

Fazit
Ein heilloses Durcheinander. Bei jedem Gerät muss man neu überlegen, was man eigentlich mit seinem Geld spielt. Ich spielte mal aus Versehen 1 Linie 20x und habe es erst gemerkt, als ich einen Gewinn nicht erhielt. Zusätzlich wird das noch kompliziert, indem die Casinos für gleiche Spiele unterschiedliche Linien/ Einsatzrelationen vorschreiben. Im Wedlen Aria war der Mindesteinsatz an allen Geräten 30ct, auch für ältere Spiele. Oft 40 oder 50ct. Knöpfe für tiefere Einsätze wurden einfach ausgebaut.

In Deutschland gab es erst einen Multigambler mit ähnlicher Funktionsweise: Den Multi Game Classic von Bally. Bei Singleamblern ist es gebräuchlicher, z.B. beim Baba Jaga. Ich halte die deutschen Einsatzmöglichkeiten (nur Multiplikator) in Verbindung mit Autoplay und ergonomischen Gehäusen für haushoch überlegen. Auch wenn die Hersteller erste Versuche anstellen, dem Spieler mehr Wahlmöglichkeiten zu geben. Z.B. Fortune Seeker auf Magie Drei, bei dem zwischen 5 und 10 Linien gewählt werden kann, oder Treasure Hunt mit -ich meine- drei wählbaren Linienzahlen. Mal sehen, ob dies vom Spieler angenommen wird. Ansonsten macht der deutsche Weg natürlich die Adaption von internationalen Spielen schwierig. Meist entwickeln die Casinospiele ihre Attraktivität erst beim Spielen mit der maximalen Linienzahl und wirken in Deutschland auf 10 Linien kastriert seltsam undynamisch.

Weiter durch die Nacht:

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Weiter auf dem langen Weg nach Haus' Inzwischen taten uns höllisch die Füsse weh. Jeder Schritt wurde schwer. Eine Kalorienzufuhr bei McDonald half uns weiter.

Herrliche Details sieht man aber eben nur zu Fuss, und nicht in der Limousine

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Dies Bild gehört hier eigentlich nicht hin, spät nachts sind keine Wasserspiele. Trotzdem hübsch.

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Nach 3 Uhr und schon wieder 22 Stunden auf den Beinen waren wir zurück im Hotel, und ich konnte 4 Stunden schlafen (Rekord während des Aufenthaltes)

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