Rotamint Doppel-Jackpot (1980)
Bevor nach fast 30 Jahren die elektromechanischen Rotamint-Geräte durch die Geräte mit Mikroprozessortechnik abgelöst wurden, kam 1980 noch die Rotamint Doppel-Jackpot. Dies bedeutete gleichzeitig, letztmalig Anzeigetafel und mechanische Zählwerke anstelle von Displays, letztmalig die besonders anspruchsvolle Ausleuchtung der Geräte durch zwei Leuchtstoffröhren und auch letztmalig Gong statt Soundanimationen. Die Doppel-Jackpot mit ihrem in gewohnter Weise überdurchschnittlich interessanten und praktisch nie langweilig werdenden Spielsystem ist ein würdiger Abschied aus dieser langen Ära. Optisch wiederum eine glamouröse Arbeit der Geräte-Designer.
Die Grundfarbe des Gerätes ist ähnlich wie bei dem Vorgängermodell, diesmal aber etwas mehr in Richtung dunkelblau anstelle von dunkelblaulila. Die Schriftzüge mit dem Gerätenamen sind komplett im oberen Bereich der Frontscheibe platziert. Diesmal zwar nicht so besonders groß, wie man es in der Vergangenheit gewohnt war, aber dennoch in ausreichender Größe, um nicht im Rest der Frontscheibengestaltung "unterzugehen". Sowohl "Rotamint"- in roter Farbe als auch der lilafarbene "Doppel"-, und "Jackpot"-Schriftzug werden durch die obere Leuchtstoffröhre durchleuchtet, wobei die warmen Farbtöne gut miteinander harmonieren.
Der Name "Doppel-Jackpot" wurde in zwei Teile aufgeteilt, weil er sonst nicht mehr zwischen den Rotamint-Schriftzug und die optische Verlängerung der Ablesemaske auf der Frontscheibe gepasst hätte. Infolgedessen, dass die Doppel-Jackpot zwei unterschiedliche Jackpotsysteme hat, wofür man beide Seitenscheiben benötigte, musste der Gewinnplan für die Sonderspiele durch Siebener-Kombinationen auf die Frontscheibe unterhalb der Spielscheiben, oberhalb der Anzeigetafel verlegt werden. Da es bei der Doppel-Jackpot nur vier Siebener-Kombinationen gibt, war dies kein Problem, diese wurden in Form von zwei kleinen und zwei großen Rechtecken in roter Farbe dargestellt. Besonders gut gelungen ist, dass die beiden letzteren mit den Kombinationen für 50 und 100 Sonderspiele im Zentrum der Frontscheibe sehr hell durch die direkt dahinter befindliche untere Leuchtstoffröhre für die Anzeigetafel hervorgehoben werden. Der größte Teile der Frontscheibe ist wieder als Spiegelscheibe mit diesmal goldfarbenen Verzierungen gestaltet. Die Hintergrundfarbe der Anzeigetafel ist in dunkelblaulila und somit wie schon bei der Rotamint Jackpot dem allgemeinen Erscheinungsbild des Gerätes angepasst. Es gibt allerdings noch eine zweite, seltenere Variante mit goldfarbener anstelle von blaulilafarbener Anzeigetafel, welche eindeutig die vorteilhaftere ist. Denn der positive Gesamteindruck wird durch die hellere Tafel noch gesteigert. Auch passt sich der goldene Farbton gut dem Restlichen Design des Gerätes an, da ja die Verzierungen der Frontscheibe wie bereits erwähnt ebenfalls goldfarben sind. Außerdem fällt auf ihr die eine oder lästige Staubfussel nicht so sehr ins Auge, wie bei dunklen Anzeigetafeln.
Nicht ganz so gängig wie die Rotamint Doppel-Jackpot mit vieolettfarbener Anzeigetafel ist die mit der goldfarbenen.
Das Spielsystem bietet wieder jede Menge Unterhaltung. Übernommen von der Rotamint Jackpot wurde der "dynamische" Lichtjackpot mit den acht Lichtfeldern auf der linken Seitenscheibe. Die Lichtfelder sind bei der Doppel-Jackpot lediglich mit anderen Gewinnkombinationen versehen, die Regeln zur Auslösung sind unverändert geblieben. Drei Felder ergeben drei, vier Felder (jeweils direkt untereinander) ergeben fünf Sonderspiele. Fünf Felder an einem Stück ergeben wieder je nach Positionierung im Jackpot eine unterschiedlich hohe Anzahl von Sonderspielen, wobei es allerdings keine Position für eine 100er-Serie mehr über den dynamischen Jackpot gibt. Diese wurde durch einen zweite Position für eine 50er-Serie ersetzt. In der Praxis sind aber auch bei der Doppel-Jackpot beide 50er-Positionen nahezu unerreichbar. Denn anhand der Tabelle wird deutlich, dass für die "unteren" 50 Spiele die 40 Pfennig-Kombination zuletzt kommen muss und für die "oberen" die "40" gar nicht erleuchtet sein darf. Doch damit nicht genug. Für beide, also obere oder untere 5 Felder, gibt es noch einen weiteren Haken: In beiden Fällen benötigt man zwingend die beiden mittleren Jackpot-Felder mit den 1 DM und 1,20 DM-Kombinationen. Die 1 DM und die 1,20 DM sind jedoch auf den äußeren Spielscheiben nur in Verbindung mit der "40" vorhanden, was ein gezieltes Nachstarten der "40" sinnlos macht. Sollte es jemanden dennoch einmal gelingen sich die Lichtfelder in eine erfolgversprechende Kombination zu rücken, so kann man das Gerät mit der nötigen Portion Glück sogar in eine solche Situation bringen, dass es sich nicht mehr durch Kleinserien mittels Auslösen von 3 oder 4 Jackpotfeldern gegen eine der 50er- "wehren" kann. Diese ist in der Tabelle als "optimal" dargestellt... Als Ausgleich für die schlecht zu erreichenden 50er-Positionen sind bei taktischem Spiel aber die 5er-Ketten für 10 und 20 Sonderspiele relativ gut zu erreichen.
Gewinnkombination | 10 S | 20 S | 50 S | 50 S | optimal |
3,00 DM (nur mit Joker möglich) |
X |
X |
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2,00 DM |
X |
X |
X |
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0,80 DM (nur mit Joker und auf der linken Spielscheibe "3,-" möglich) |
X |
X |
X |
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1,00 DM (nur mit Joker möglich) |
X |
X |
X |
X |
X |
1,20 DM |
X |
X |
X |
X |
X |
0,40 DM |
X |
X |
X |
X |
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0,30 DM (als Kombination 3 x "30" oder 2 x "30" mit Joker |
X |
X |
X |
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2,50 DM (nur mit Joker möglich) |
X |
X |
Die hervorgehobenen Gewinnkombinationen 30 Pfennig, 40 Pfennig und 3 DM sind auch in dem anderen ("klassischen") Jackpot auf der rechten Seitenscheibe vorhanden und lassen für den Fall, dass beide Felder aus sind, beide Felder gleichzeitig aufleuchten. Dies führt im übrigen (zumindest bei der 3 DM) auch gelegentlich dazu, dass eine "krumme" Anzahl von 53 Sonderspielen durch Auslösung von Sonderspielen in beiden Jackpots gegeben wird.
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Der zweite Jackpot auf der rechten Seitenscheibe, welcher im Werbeprospekt der Doppel-Jackpot als "klassischer Jackpot" bezeichnet wird, funktioniert auf die Art und weise, wie man es noch aus der Exquisit Generation gewohnt ist. Er wird nur dann ausgelöst, wenn alle der sechs Felder leuchten. Beim klassischen Jackpot bediente man sich wieder einmal des "Optik-Tricks": Die oberen drei Felder sind mit den einfach zu erreichenden Werten "Joker" (unabhängig von der Stellung äußeren Spielscheiben), "30 Pfennig"- und " 40 Pfennig"-Kombination versehen. Dies führt dazu, dass nach Auslösung in der Regel zumindest die Hälfte der sechs Lichter vor Abspielen der Serie aus dem Jackpot wieder leuchten und somit praktisch immer an sind.
Nur vier verschiedene 7er-Kombinationen führen zu Sonderspielen. Im Gegensatz zu den drei Vorgängermodellen
Die Gewinnkombination für 50 Sonderspiele. Einige wenige Exemplare (höchstwahrscheinlich die ersten)
Leider fiel auch die doppelte Verlängerungsleiste den beiden Jackpots zum Opfer. Die Doppel-Jackpot hat nur noch eine einzeilige waagerechte 9er-Leiste wie früher in der zweiten Hälfte der Exquisit-Generation. Verlängerungen in Form von Kleinserien werden dort nicht mehr angeboten sondern nur noch Großserien. Überhaupt kommt die 9er-Leiste bei diesem Gerät leider etwas "müde" daher. Bis auf eines sind nämlich alle der neun Felder mit dreißig Spielen als Verlängerung (blaue Felder) ausgestattet, lediglich das mittlere, gelbe Feld auf Position 5 hat eine 100er-Verlängerung. Zur Auslösung einer Verlängerung führen nur zwei der insgesamt 1728 Scheibenstellungen (7 -7 - 7 oder 7 - Joker - 7).
Die Verlängerungsleiste der Rotamint Doppel-Jackpot hat nicht besonders viel zu bieten.
Die Sonderspielsperre bei Auslösung von 50 oder 100 Sonderspielen, welche bei der Rotamint Goldene 7 eingeführt worden war, wurde bei der Doppel-Jackpot aufgehoben und auch eine 100er-Verlängerung schließt keine weiteren Verlängerungen oder anderweitig zu erreichende Sonderspiele aus.
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