Freitag, April 19, 2024
   
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Unstimmigkeiten und Druckfehler bei Geldspielgeräten

Es kommt ja immer wieder einmal vor, dass Fehler vorkommen -- auch bei den Automatenbauern. Immer wieder einmal haben sich auch kleine Fehler in die Scheibentexte, die Spielbeschreibungen, die Münzblenden eingeschlichen. Manchmal nur kleine Druckfehler und Verschreiber an auffälliger Stelle, manchmal richtige Denkfehler, manchmal unrichtig erklärte, schwache und unlogische Entwürfe von Spielelementen und manchmal sogar so unerklärliche Fehler, dass man sich ganz komische Fragen zu stellen beginnt.

In diesem Thread können derartige Fehler gesammelt werden -- das ist doch einmal etwas anderes als das Einfordern einer korrekten Rechtschreibung von anderen Goldserie-Forennutzern. :)

Hier meine ersten kleinen Fundstücke.

Diverse Wulff-Geräte der Siebziger Jahre

Ein Denkfehler beim Scheibentext des Rotomat Monarch und seinen vielen Nachfolgern. Wenn bei Stand 10 im Serientransparent das Seriensymbol im Mittelfenster erscheint, wird der Zähler auf den Stand 20 gebracht (und damit gibt es erst die richtig guten Chancen). Da es danach keinen Abzug eines Superspieles gibt, handelt es sich in Wirklichkeit um eine Verlängerung um 11 Superspiele, aber auf der Scheibe ist von einer Verlängerung um 10 Superspiele die Rede. Ab dem Herold 30 war bei allen Transparent-Seriensystemen die Angabe auf der Scheibe (nach meinem Wissen) immer richtig -- aber für ein paar Jährchen war eben ein Fehler drin, den offenbar niemand bei Wulff bemerkt hat. Und die Spieler werden sich über das zusätzliche Superspiel bestimmt nicht beklagt haben...

NSM: Rotamint Brillant (1972)

(Ergänzung von muenze)

Im Gewinnplan auf der rechten Seitenscheibe wird die Funktion des Jocker erklärt...

NSM: Mint (1977)

Ein ganz seltsamer und an sich auch sehr auffälliger Druckfehler im Geldgewinnplan will gar nicht in das recht erlesen wirkende Design dieser Kiste passen. Alle Gewinne unter 1 DM hätten wohl eigentlich als "-.50" etc. geschrieben sein sollen, aber auf der Scheibe steht ".-50". Vermutlich gab es im von NSM verwendeten Zeichensatz (ich habe das ja immer für eine halbfette Helvetica gehalten, aber ich bin kein Typograph) ein eigenes Zeichen für die dort häufige Ligatur ".-", der Punkt zeigt nämlich einen Unterschnitt unter den Strich. Und der arme Grafiker, der die Scheibe entworfen hat, der war wohl besonders (über-)eifrig im Verwenden dieses besonderen Zeichens...

Aber dass das -- bei allem Streben nach gestalterischer Exzellenz -- bei NSM niemandem vor der Serienproduktion aufgefallen ist! Die Mint Super hatte diesen Fehler immerhin nicht mehr.

NSM: Rotamint Goldene 7 Record ( 1978 )

Was für eine tolle Kiste! Endlich hat nicht nur Wulff durchleuchtete Umlaufkörper, sondern auch NSM, und was für bunte! Dafür gab es aber etwas anderes nicht mehr, und das war das markante, NSM-typische Jokersymbol auf der Mittelscheibe.

Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig gewesen -- auch für die arme Seele, die an den Scheibentexten gesessen hat. Denn auf der Scheibe ist unverdrossen von Doppelchancen die Rede, bei denen der höhere Gewinn gegeben wird, als gäbe es doch einen Joker.

Oder war der Schreiber des Textes gedanklich schon bei der "Jackpot"...

(Frage: Gab es diesen Fehler auch schon bei der "Goldene 7", ebenfalls von 1978? Ich habe damals doch nicht jeden Text so genau gelesen, und später habe ich niemals mehr darauf geachtet.)

Busch: Hellomat Big Seven (1976)

Das Serientransparent der alten Hellomaten zeigt die 100er-Serie getrennt vom eigentlichen Zähler in einem eigenen Transparentfeld an, und diese 100er beginnt erst, wenn eine eventuell laufende Serie abgespielt ist. Das sehr seltene Ereignis des abgeräumten Lichtjackpots wird also sehr ungewöhnlich dargestellt, und in der Regel sieht man diese Darstellung nur ein Spiel lang, also ebenfalls sehr selten. Wahrscheinlich hat deshalb auch niemand gemerkt, dass da "100ter Serie" statt "100er Serie" steht.

Pargannasch: Pargamat Orion (1972)

Diese Kiste wird von einem dieser Druckfehler geziert, bei denen man sich ganz seltsame Fragen stellt: Die Münzeinwurfblende auf der rechten Seite für den Einwurf von Münzen von 1 und 2 DM wird mit dem Abbild einer 2-DM-Münze geziert, die zum Baujahr des Automaten schon seit zwanzig Jahren aus dem Verkehr gezogen wurde.

Dass ein Hersteller von Geldspielgeräten nicht zu wissen scheint, wie gültige Umlaufmünzen aussehen, ist schon ein hartes Ding. Hoffentlich waren die Münzprüfer etwas aktueller...

(Ja, ich weiß: Dieses "SERIEN ANZEIGE" auf der gleichen Kiste ist eines der frühesten Beispiele für ein Deppen Leer Zeichen -- aber angesichts des dicken Fehlers will ich da mal nicht kleinlich sein.)

Wulff: Rotomat Classic (1980)

Während des Ablaufes von Sonderspielen konnte beim Zählerstand von 3 oder 5 ein Doppelt-oder-Nichts-Risiko gestartet werden -- und zwar noch, bevor das eventuell laufende Sonderspiel abgezogen wurde. Man riskierte also von 2 auf 5 oder von 4 auf 9, klar, dass man immer bei 2 draufhaute.

Wie schlecht dieses Konzept war, zeigt sich beim Gewinn einer 3er-Serie durch eine Ausspielung auf drei Sterne. Direkt nach dem Aufzählen der drei Sonderspiele werden diese zum Risiko angeboten, können also auf 6 verdoppelt werden. Wer den Kasten schon kennt, lässt das natürlich bleiben und ein Sonderspiel ablaufen -- danach stehen immer noch drei Spiele auf dem Zähler, die wieder zum Verdoppeln angeboten werden, wenn dies gelungen ist, wird zum Spielende das abgelaufene Sonderspiel abgezogen. Schön, wenn man es weiß, und schade, wenn man bei jeder Gelegenheit auf die blinkende Doppelt-oder-Nichts-Taste kloppt und sich damit um einen kleinen Vorteil wegen des schwachen Designs dieser Geräte bringt.

Playmont: Twinliner

"Ausspiellung"

Twinliner

 

 

 

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