Hellomat - Die Hellomat Produktionsstätte
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Die Hellomat-Produktionsstätte
Seit nunmehr fünf Jahren residiert Hellomat weg von der Alltags-Hektik im idyllischen Mecherniclr-Obergartzem - nur ein Katzensprung von den Ballungszentren entfernt. Der Baustil des Industrie-Komplex gliedert sich in die Umgebung ein
David gegen Goliath: Die Variante unserer Branche heißt „Hellomat"
Welche Chancen hat ein mittelständisches Unternehmen in der Automatenbranche? So viele, wie es unternehmerischer Spürsin schafft, eigene Nischen im Markt aufzutun.
Bereits im Jahre 1955 wurden in Hellenthal/Eifel die ersten Geldspielgeräte hergestellt. Über 20 Jahre setzte das unter Vellomat, Neomat und später Hellomat bekannte Unternehmen seine gesamte Produktion über den freien Großhandel ohne Probleme ab. Aber der Markt wurde enger, immer mehr Anbieter teilten sich den Markt.
Rüdiger Deutsch, der das Unternehmen ab 1973 als geschäftsführender Gesellschafter übernahm, konnte noch gerade eben den Segen eines Verkäufermarktes erleben. Er startete mitden Erfolgsgeräten Hellomat 2000 und 2030, die insgesamt die stolze Zahl von fast 10.000 produzierten Geräten erreichten. Heute ohne eigene Vertriebsorganisation eine undenkbare Zahl.
Nie in der langjährigen Firmengeschichte veränderte sich das Unternehmen so stark wie in den letzten fünf Jahren. Hellomat verwendete als zweites Unternehmen der Branche die Mikroprozessortechnik in seinen Geldspielgeräten. Die neue Technik und die um TV-Geräte erweiterte Produktion forderten eine wirtschaftlichere Fertigung. 1983 wurde die über 5000 Quadratmeter große Produktionsstätte in Mechernich bei Köln, direkt an der Autobahn 1, in Betrieb genommen.
Das bis dato gut florierende Unternehmen begann ausgerechnet in der Zeit des Produktionswandels zu stagnieren. Denn der bewährte Absatzweg über den immer mehr hersteller bundenen Großhandel wandelte s' in kürzester Zeit zum Käufermarkt. Jeder Hersteller sah sich gezwungen, die eigenen Produkte stärker zu forcieren. Dieses Defizit glich Hellomat durch die Gründung eigener Niederlassung aus. 1982 startete das Unternehmen in Gelsenkirchen, im gleichen Jahr kamen die A bis Z-Niederlassungen in Hamburg, Berlin und München dazu. Die jüngsten Kinder sind Köln- Bonn, Würzburg, Bielefeld und Frankfurt. Insgesamt acht Niederlassungen vertreiben heute über 70 % der gesamt Produktion.
Immer schnellere Modellwechsel in der Geldspielgerätefertigung und eine verstärkte Diversifikation in anders Produktionsbereiche belasteten die Entwicklungsabteilung, unter Leitung von Jürgen Horst, bis an den Rand ihrer Möglichkeiten aus. Jürgen Horst: „Eine Schnelligkeit wie im Showgeschäft da bleibt kaum Zeit zum Luftholen."
Die notwendige Konsequenz blieb nicht aus. Die innerhalb der letzten zwei Jahre nunmehr verdoppelte Entwicklungsabteilung beginnt Früchte zu tragen. „Nach all den Strapazen, Erfolgen, Mißerfolgen und hohen Investitionen der letzten Jahre sind heute alle Möglichkeiten gegeben, durch eine gezielte Marktnischenpolitik den Erfolg des Unternehmens zu sichern". So Rüdiger Deutsch.
Auch Großprojekte, wie z. B. der auf der IMA '88 gezeigte Prototyp des Wechselgeld-Tresors, schrecken die Hellomat-Leute nicht. Deutsch: „Vor dem Einstieg in neue Projekte und auch während der Testphase setzen wir auf das Gespräch und die Zusammenarbeit mit den Anwendern. Das intensive Zuhören und Eingehen auf die Probleme unserer Kunden, meint Hellornat, sei auch in der Automatenbranche der einzig richtige Weg."
Besonders zum Thema Sicherheit bot Hellomat seit der IMA '87 marktgerechte Lösungen. Mit einem neuen Automaten - Tresorständerprogramm (traf man in eine Marktlücke, welche die Bedürfnisse der Aufsteller nach zeitgemäßer Produktgestaltung auf den Punkt brachte. Die permanent steigende Nachfrage rechtfertigte auch die Auslagerung der Produktion in ein Zweigwerk bei Euskirchen.
Mit dem auf der IMA '88 präsentierten Wechselgeldtresor, so Rüdiger Deutsch, möchte man eine funktionstüchtige und praxisgerechte Lösung zum Thema Sicherheit in Spielstätten anbieten: „Hier lassen wir uns auch nicht drängeln, erst wenn die Testphase mit allen Erkenntnissen und den daraus resultierenden Modifikationen abgeschlossen ist, starten wir die Produktion."
Auch zum Thema Baggi, der im Herbst 86 für Furore sorgte und eine ganze Branche in Bewegung brachte, ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, versichert Rüdiger Deutsch: „Wir bleiben am Ball!"
Im Bereich der TV-Geräte stehen die Modifikationen des über 25.000 mal verkauften Kompaktgerätes Superstar und die Erstellung des auf gleicher Technik basierenden Jumbostars zur Zeit auf dem Entwicklungsplan. Die Markteinführung steht im Sommer an.
Die auf einer als überaus zuverlässig anerkannten Technik basierenden Geldspielgeräte sind ebenfalls auf Erfolgskurs. Die verstärkte Entwicklungsabteilung mit dem Motor Rüdiger Deutsch im Rücken landete besonders mit dem etwas anderen Geldspielgerät „Mister Truck" gezielt in einer Marktnische. Besonders in der Spielstätte setzte sich dieses Gerät mit Spielfeatures wie der 3-DM-Risiko-Actionausspielung sowie der Vorgabe von Seriengewinnen in einem Rhythmus-Tableau durch. Erhebliche Nachkäufe bestätigen, daß sich das Entwicklungsrisiko des etwas anderen Geldspielgerätes gelohnt hat.
Im Bereich Unterhaltungsgeräte (Punkte-Spielgeräte) sieht Hellomat einen lohnenden zukünftigen Markt. Erste Prototypen kämpfen seit Anfang des Jahres um die Gunst der Spieler. Mitte bis Ende des Jahres steht nach erfolgreich abgeschlossenem Test die Auslieferung an.
Die heutige und auch zukünftige Marschrichtung der Hellomat-Gruppe ist im Unternehmensleitbild wie folgt festgeschrieben: Hellomat bietet wirtschaftliche, technologisch fortgeschrittene und sichere Problemlösungen in optimaler Qualität. In bezug auf Wettbewerbsprodukte sieht Hellomat seine Chance im Auffinden lohnender Nischen im Markt, in denen man besser ist als jeder andere. Rüdiger Deutsch ist sich im klaren darüber, daß Firmen, die dem Kunden durch Nischestrategien entgegenkommen, im Idealfall fünf Eigenschaften besitzen müssen:
- scharfsinnige technologische Fähigkeiten
- geschickte Preisbildung - bessere Segmentierung
- überlegene Problemlösungsfertigkeit und
- Willigkeit, Geld für die Erzielung einer eindrucksvollen Unterschiedlichkeit des Produktes auszugeben.
In der Praxis sieht die Umsetzung leider nicht so einfach aus, denn Bestseller-Produkte zeigen sich meist erst nach der Markteinführung. Bekanntlich aber muß in einem Unternehmen der Erfolg vorhergesagt werden.
Die wichtigsten Konsequenzen, die Rüdiger Deutsch zur Erfolgssicherung seines mittelständischen Unternehmens zieht, sind die folgenden:
- Präzise Festsstellung, in welcher Hinsicht sich das eigene Produkt von den Wettbewerbsprodukten unter¬ scheidet.
- Einbehaltung der erkennbaren Unterschiede, wobei auch der Käufer unmißverständlich erkennen muß, in welcher Hinsicht das eigene Produkt besser ist.
- Die richtigen - für alle Seiten lohnenden - Marktsegmente müssen erreicht werden, und die Produktinformation muß in mehrfacher Hinsicht bzw. in verschiedenen Schritten überzeugend wirken.
Auf einen einfachen, aber wirksamen Nenner gebracht: Das Geschäft steckt im Detail. Erfolg darf kein Zufall sein. Nur die ständige Suche nach einem noch so versteckten Bedürfnis der Spieler und Aufsteller garantiert auf Dauer den Erfolg eines Unternehmens in der Automatenbranche. Ein mittelständisches Unternehmen wie Hellomat besitzt mit seiner Marktnähe, langjährigem Know-how, modernen Produktionsstätten und einer schlagkräftigen Verkaufs- und Servicemannschaft die besten Voraussetzungen, sich mit einer gezielten Marktnischenpolitik im Wettbewerbskarussell zu behaupten.