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Welche Gerätehersteller gibt es, wo liegen die Vor- und Nachteile?


Branchenführer ist die Gauselmann-Gruppe (adp) mit den Marken Merkur, Stella, Schneider, Mega und Kaiser. Des weiteren sind an grossen Herstellern noch Bally Wulff, Löwen-Entertainment und Bergmann-Automaten zu nennen.

ADP

Die Abkürzung ADP steht für "Aus der Praxis", Spielgeräte, wie sie der Spielgast sie sich wünscht. Ganz falsch liegt der Branchenriese damit sicherlich nicht, denn der Erfolg gibt ihnen Recht. Der große Durchbruch geschah mit der Merkur-Disc-Serie. Die ersten Geräte mit LED-Multicolortechnik und Mp3-Soundmodulen stammen auch aus Paules Schmiede, sind eigentlich immer der Konkurrenz um einen Schritt vorraus. Für Privatsammler/Hobbyspieler wirklich schöne Geräte, aber selbst als Abläufer noch oftmals teurer als die Konkurrenzmodelle. Eins der ersten LED-Geräte war der Alsuna.


Leider sind die neuen ADP-Geräte für uns teilweise nicht ganz unproblematisch. Sobald man beispielsweise einen anderen, baugleichen Münzprüfer einsetzt, könnte man vor einem großen Problem stehen. Die Datenübertragung zwischen CPU und MP ist verschlüsselt. Sobald der Prüfer ersetzt wird, stimmt dieser Schlüssel nicht mehr, man benötigt ein recht teures (selten unter 200€ zu bekommen) Service-Testgerät um diesen freizuschalten. Selbst der alte Prüfer wird nach Rücktausch oft nicht mehr akzeptiert. Mit einem Akzeptor (Banknotenprüfer, BNP) passiert das gleiche, auch er muß nach Einbau freigeschaltet werden. Auch ein Fehler mit der Fadenlichtschranke tritt bei 10ct-Stücken mal auf. Dauerhaft lässt er sich nur beseitigen, wenn man die Fadenerkennung abschaltet, dazu wird auch wieder die Tastatur benötigt.


Ein weiterer Nachteil entsteht, wenn man einen so genannten "Kurzläufer" mit wenigen Wochen Aufstelldauer sein Eigen nennt. Sobald die Aufstelldauer abgelaufen ist, muß 2 Wochen später eine Freischaltung in den Hobbymodus mit einer Freischaltkarte erfolgen, das Gerät spielt nicht mehr. Das ganze kann man aber umgehen, in dem man gleich ein Gerät im Hobbymodus kauft.


Hier im Forum haben einige eine Freischaltkarte, ganz wenige User sogar ein Testgerät. Beides wird aber ungern verliehen. Eine eigene Freischaltkarte lohnt bei nur 1 Gerät nicht, immerhin kosten die um 50€. Alternativ kann man mit dem eigenen Gerät auch bestimmt zu einem Automatenaufsteller um die Ecke fahren, ein Kaffeegeld bewirkt oftmals Wunder.
Ich will aber niemanden davon abhalten, sich ein modernes ADP-Gerät zu kaufen. Denn im Normalfall laufen die Geräte fehlerfrei und haben schließlich 4 Jahre in einer Spielhalle oder Gastronomie den harten Alltag überlebt.

Bally Wulff

Einer der größten Vorteile dieses Berliner Spielgeräteherstellers ist sicherlich die eingebaute Servicetastatur, die über 4 Tasten und dem alphanumerischen Display in der Frontscheibe gesteuert wird. In vielen aktuellen Bally-Geräten (der Sunfire teilweise, danach alle) ist auch ein so genannter SKS-Leser für Chipkarten zu finden, bzw. nachrüstbar. Über diesen lassen sich ohne Geräteöffnung diverse Spielstände und Einstellungen abrufen, teilweise sogar ändern.


Leider kann Bally-Wulff soundtechnisch nicht mit ADP mithalten. Wer Axel F, Queen, Abba und AC/DC während des Spielens liebt, sollte sich lieber im ADP-Lager umschauen. Erst 2004 ist auch Bally dazu übergegangen, ihre Geräte in der modernen, energiesparenden LED-Technik zu produzieren. Dementsprechend dauert es noch ein wenig, bis wir diese Geräte im heimischen Wohnzimmer oder Partykeller bespielen können. Nach abgelaufener Austelldauer (daran wird auch im Alpha-Display immer wieder erinnert) ist keinerlei Freischaltkarte oder ähnliches notwendig, am Tage X stellt sich das Gerät selbstständig in den Hobbymodus um.


Spieltechnisch recht interessante Geräte sind derzeit die von "Gamebox" entwickelten und bei Bally gebauten Sunfire und Sky

NSM Löwen-Entertainment

Die Bingener sind mit 2 Gerätemarken vertreten, zum einen Löwen, die vorwiegend in Spielstätten anzutreffen sind, zum anderen die Panther-Geräte, welche häufig wegen ihrer geglätteten Auszahlquote (mehrere Kleinserien anstatt einer Großserie mit mehreren 100 Spielen in Folge) in der Gastronomie anzutreffen sind. Gehäuse und Technik sind bei beiden Gerätetypen gleich, soundtechnisch unterscheiden sie sich jedoch enorm. Während Big Bang&Co. leichte Jazzmelodien von sich geben, setzt Panther auf eine Sprachausgabe, Ausspielungen und erzielte Sonderspiele werden von einer freundlichen Frauenstimme angesagt. Ein Wechsel der Soundsamples bei den Löwen fand im August 2002 statt, betrifft somit die aktuellen Abläufer. Sind insgesamt gefälliger, man erkennt sie aber immer noch eindeutig als Löwen.
Ein Vorteil dürfte das Gehäuse für Nichtraucher bieten. Während Holzgehäuse nach 4 Jahren oftmals stark nach Rauch oder Frittenfett müffeln, lässt sich das Stahlblechchassis hingegen "entduften".
Auch NSM hat in die Geräte teilweise Kartenleser eingebaut, die auch in aktuellen Abläufern ( Bei Löwen ab "Jumper", bei Panther ab "Free Win") zu finden sind. In Neugeräte werden wohl aus Kostengründen keine mehr eingebaut, sind aber noch nachrüstbar.


Auch die NSM-Geräte schalten nach Ablauf, wie auch Bally Wulff, automatisch auf ihren Hobbymodus um.
Für Servicearbeiten ist hier aber wieder eine Tastatur fällig, ohne die kann man Soundoptionen oder Röhrenfüllpegel nicht umstellen. Bei eBay wird aber regelmäßig ein passender Nachbau angeboten, der im Normalfalll für unter 50€ zu haben ist, eine Originaltastatur kostet etwa 20€ mehr.

Bergmann-Automaten

Oder wohl besser unter "Crown" bekannt. Der Rellinger Hersteller hat sich wohl auf die Fahne geschrieben, seiner bisherigen Linie treu zu bleiben. Die Geräte haben größtenteils leicht zu durchschauende Spielsysteme mit wenigen Variationen. Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten, entweder man liebt die Crowns oder man macht einen großen Bogen drum herum.
Soundtechnisch haben Bergmänner nicht allzu viel zu bieten, ein C-64 konnte da deutlich mehr.
Aber auch diese Geräte haben ihre Stärken. Zum einen verfügen auch diese über eine eingebaute Servicetastatur (genannt IFC), zum anderen gibt es bis zum 7Aplus keinen Hobbymodus. Die Geräte verhalten sich im Privatbesitz wie in der öffentlichen Aufstellung auch.


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