Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

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Günter
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von Günter »

Esteka hat geschrieben:Bei allen Walzengeräten von adp seit den 90ern (keine Früchtedosen) kann ich mit über 50% Sicherheit auf der rechten Seite eine oder zwei Sonnen stoppen. Nützt aber nichts. Wenn in der Mitte eine Sonne, aber keine Serie, oder eine Geldgewinnkombination einlaufen soll, läuft er rechts ein paar Felder weiter.
Das habe ich auch immer gerne gemacht, so als Unterhaltung nebenher. Ich bin dabei sogar über zwei Geräte gestolpert, wo es etwas gebracht hat. Das hatte sich dann aber relativ schnell wieder erledigt.

Günter
Zuletzt geändert von Günter am 17.05.2018, 23:44, insgesamt 9-mal geändert.

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Günter
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von Günter »

Esteka hat geschrieben:Zum Interesse der Hersteller, von ihren wahren Kunden Informationen zu erhalten, eine gequält-lustige Meldung von 1994 (aus der nächsten Pedia):

Von der Industrie erwartet Scheele, der sich im Forum Junger Automatenunternehmer engagiert, „unkompliziertere Spielsysteme mit mehr Aktionen". Denn: „Die Spieler wollen denken und nicht nur Knöpfe drücken."

Wolfgang Scheele gesteht zu, daß es „die Automatenhersteller beim Entwurf neuer Features ungemein schwer haben, da sie nicht auf verwertbare Informationen der Spieler zurückgreifen können. Die wirklichen Profi-Spieler schotten sich mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung ab. An die kommt man nur wie ein Undercoveragent heran" so seine Erkenntnis.
1994 war es noch schwer, überhaupt einen Spieler in der Spielhalle anzusprechen. Wenn ich das mal einfach so aus Neugier probiert habe, was meinst Du, wie die Reaktionen waren, wenn die Kunden regelmäßig ihr Geld in der Spielhalle gelassen haben?

Das hat sich heute durch die höhere Ausschüttung und die neue, bunt gemischte Kundschaft etwas gelockert. Ich stelle es mir aber auch heute noch schwierig vor.

Wie würdest Du Dir denn "das Eingehen" auf die Kundschaft wünschen? Wie sollte es konkret aussehen?

Günter
Zuletzt geändert von Günter am 17.05.2018, 23:44, insgesamt 9-mal geändert.

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Günter
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von Günter »

Ich mußte gerade schmunzeln, Esteka. Stelle Dir vor, vor 15 Jahren wäre jemand von AdP auf einen "guten Kunden" zugegangen, und hätte ihm gesagt: Wir arbeiten für den Hersteller, und wollen von Ihnen wissen, wie wir unser Produkt noch besser für Sie gestalten können.

Ich hätte mich bestimmt nicht freiwillig als Interviewer für so eine Aktion gemeldet... :)

Günter
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Esteka
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von Esteka »

Günter hat geschrieben:Wie würdest Du Dir denn "das Eingehen" auf die Kundschaft wünschen? Wie sollte es konkret aussehen?
Wünschen tue ich mir nichts, ist ja nicht Weihnachten.

Spieler in der Halle ansprechen dürfte nicht sinnvoll sein, weil zufällig und störend.

Spieler ins Werk einladen und strukturiert befragen dürfte sinnvoll sein. Doch wie die richtigen Spieler finden?

- Die Gauselmann-Aktion (Spielscout) dürfte in diese Richtung gehen. Könnte aber verfremdet werden durch den Charakter als Preisausschreiben.

- Spieler über ihre eigenen Kommunikationsmedien (also uns hier) finden und einladen oder anonym befragen ist der stressfreie und sachliche Weg, den es vor 15 Jahren noch nicht gab. Davon werden wir sicher noch hören.

Du bist ja selbst das beste Beispiel, an wen sie herantreten sollten, Günter. Deine Analysen von Multigamblerspielen dürfte inzwischen zur Pflichtlektüre bei Gauselmann gehören. Ich würde an Deiner Stelle beim Spielscout mitmachen. Auch wenn Du nicht nach Las Vegas willst, kann es einen Kontakt herstellen, der Dir persönlich einen Vorteil bringt (Spieletester, Berater, Anstellung?)
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Günter
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von Günter »

Ich denke, dass die Firmen früher oder später selbst reagieren werden. Bisher haben sie vermutlich Statistiken geführt, um den Erfolg eines Spieles/Gerätes einschätzen zu können. Vielleicht ändert sich das ja. Wie das dann aussehen könnte, weiß ich auch nicht.
Esteka hat geschrieben:Du bist ja selbst das beste Beispiel, an wen sie herantreten sollten, Günter. Deine Analysen von Multigamblerspielen dürfte inzwischen zur Pflichtlektüre bei Gauselmann gehören. Ich würde an Deiner Stelle beim Spielscout mitmachen. Auch wenn Du nicht nach Las Vegas willst, kann es einen Kontakt herstellen, der Dir persönlich einen Vorteil bringt (Spieletester, Berater, Anstellung?)
Rotwerd ;)

Ich habe seit Jahren nicht mehr bei irgendwelchen Aktionen teilgenommen. Vor zwei oder drei Jahren haben sie mir in einer Spielhalle einen batteriebetriebenen Rasierer aufgedrängt. Eine Mini-LED-Taschenlampe habe ich auch, und einen USB-Stick. Manchmal kann ich da auch nicht nein sagen.

Ansonsten meide ich diese Aktionen, weil ich sie für mein Privatleben akzeptieren würde, wenn ich teilnehme. Und da bin ich zwiespältig. Als Spielescout werde ich mich bestimmt nicht bewerben.

Aber vielleicht formulierst Du einmal, wie Du Dir eine Beteiligung der Spieler bei den Entwicklern wünschen würdest. Ich meine, denke Dich mal in die Entwickler hinein. Ich habe selbst mal programmiert. Da sitzt man stundenlang in seinem Stübchen, ist von seinem Programm mehr oder weniger begeistert, spricht mit Kunden, versucht, abzuschätzen, was ihnen wichtig sein könnte, und integriert Dinge, die zwar ihren abgehobenen Wünschen nicht entsprechen, aber irgendwie das machen, was sie sich vorgestellt haben, wenn auch vielleicht anders.

Wie könnte in einer Zukunft, in der es beim Spielen nicht nur hoffnungslose Verlierer gibt, die ganze Spieler-Verlierer-Situation etwas entspannter wird, die Beteiligung der Spieler bei der Entwicklung aussehen?

Und - ich weiß nicht, was geschehen wird. Vielleicht liest ein Entwickler gespannt mit.

Ich denke aber, dass ein kleines Set von Spielern tatsächlich bei der Entwicklung von Spielen konstruktiv mitwirken könnte. Vielleicht 10 oder so - es müssen ja auch verschiedene Spielweisen erfasst werden. Sie müßten gut ausgesucht sein. Verhältnis Männer-Frauen. Bevorzugte Spieltypen. Andere Firmen lassen ja durchaus ihre Neuentwicklungen durch eine beschränkte Testumgebung gehen, ehe sie ihnen weiter folgen.

Günter
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Esteka
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von Esteka »

Deine Fragen, wie das gehen soll, sind natürlich berechtigt. Es ist so leicht hergesagt, dass es mit Beteiligung von Spielern bessere Spiele geben würde. Wobei erstmal definiert werden müsste, was ein "gutes" Spiel ausmacht.

Meine kleine Erfahrung mit Entwickeln ist die, dass sie mehr oder weniger völlig überrascht sind, was in unseren Köpfen so vor sicht geht. Das spricht dafür, dass eine Zusammenarbeit Früchte tragen müsste.

Aber Du sprichst mich an, Günter. Ich würde Deine Fragen gerne an die Allgemeinheit im Forum weitergeben. Soll ja kein Zwiegespräch zwischen uns werden.
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Günter
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von Günter »

Esteka hat geschrieben:Deine Fragen, wie das gehen soll, sind natürlich berechtigt. Es ist so leicht hergesagt, dass es mit Beteiligung von Spielern bessere Spiele geben würde. Wobei erstmal definiert werden müsste, was ein "gutes" Spiel ausmacht.
Aus meiner Zeit als Programmierer kann ich Dir sagen, dass ich sehr genau hingehorcht habe, was gefordert sein könnte.

Ich glaube, dass die Entwickler aufgrund der Konkurrenz (die ich damals nicht hatte) heute versuchen, den Nerv der Zeit zu treffen.

Manche Entwickler treffen dabei eine Linie, auf der sie erfolgreich sind. Andere landen eher Zufallstreffer und grübeln, wie sie besser sein könnten. Das wird so sein - das hätte ich auch gehabt.

Ich finde es unglaublich schwer, eine erfolgreiche Richtung zu treffen. Ich habe auch die ein oder andere Spielidee. Jetzt stelle Dir vor, ich würde versuchen, sie auszuarbeiten. Obwohl ich unzählige Spieler kenne, hätte ich keinen Menschen, mit dem ich mich wirklich darüber austauschen könnte. Ich wäre ganz auf mich selbst gestellt.

Also sitze ich zuhause, und brösele an einem Spiel, das mir gefallen könnten. Die Hersteller haben ihre Erfahrungen und Statistiken. Die bröseln vermutlich vor sich her, und sind auf der Suche nach dem Trend, der gerade herrschen könnte.

Ich finde das unglaublich schwer.

Ich suche übrigens nicht nach einem Rat oder so. Da herrscht vielleicht wirklich eine Lücke, die in Zukunft geschlossen werden könnte.

Schaue Dir doch nur den Magic Palace an, und frage Dich, ob das alles so geplant war, oder nicht?

Günter
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Realkojack
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von Realkojack »

Ich denke, ein "gutes" Spiel, dass von vielen Spielern gerne gespielt wird, ist in etwa so leicht herzustellen wie einen Hit im Musikgeschäft. Man folgt dem Mainstream, wenn sich ein solcher herauskristallisiert, und wird relativ sicher recht weit vorne in den Charts mitmischen. Ein Nummer1-Hit hängt von mehreren Faktoren, die schlecht zu steuern sind oder schlicht vom Zufall ab.
Viele Features entstehen nicht nur so, sondern waren schlichte Notwendigkeiten, um Vorschriften zu umgehen. Dies ist meiner Meinung nach sogar eine der Haupttriebkräfte für innovative Spielideen.
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hab_noch_dm
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Re: Hirnforschung Knappe Niederlagen stacheln Spielsucht an

Beitrag von hab_noch_dm »

dass eine spieler - entwickler kommunikation möglich ist, und diese sogar (gute) früchte tragen kann, sieht man an der beitragsrubrik "groschengrab".

ulrich liest die wünsche mit, und versucht diese, wenn sie möglich und sinnvoll erscheinen, umzusetzen.

dafür bekommt er dann auch entsprechendes feedback, wie seine änderungen ankommen...
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