Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspeicher

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Gelöscht161
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Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspeicher

Beitrag von Gelöscht161 »

Im Laufe der vielen Jahre kommt es infolge von Verschleiß und Materialermüdung der Plastikantriebszahnräder (falls man nach über 40-jähriger Laufzeit der Zahnräder überhaupt von einer Ermüdung des Materials sprechen kann) zu Rissen im Kunststoff. Teilweise sind die Risse angedeutet, mitunter ist das Zahnrad aber auch schon durchgehend eingerissen. Dies hat dann zur Folge, dass sich die Lautstärke des Automaten durch mahlende Geräusche erheblich erhöht, oder im schlimmsten Fall die Walzen nicht mehr rund laufen und regelrecht hüpfen.
Im Gegensatz zu fast allen verbauten Elementen wie Halbleiter und teilweise auch Relais sind neue Antriebszahnräder nicht mehr zu bekommen, was die Situation natürlich nicht gerade erleichtert.

An dieser Stelle vorab schon mein ganz besonderer Dank an den „Rotomat-Zahnradretter“ wildmops. Seine herausragende Technik zur Reparatur dieser Zahnräder hat mir schon mehr als einmal aus der Patsche geholfen. Durch sein Dazutun laufen die Zahnräder wieder ohne jede Einschränkung oder Beanstandung rund (Bild 1: obere Reihe vor, untere Reihe Zahnräder nach der Reparatur).

Um aber die Zahnräder auswechseln zu können, sind einige Arbeiten erforderlich. Wie dies am Einfachsten bewerkstelligt werden kann, möchte ich hier beschreiben und mit entsprechenden Bildern unterlegen.

Die Beschreibung erfolgt, wie immer, nach bestem Wissen und Gewissen und ist in der beschriebenen Art und Weise von mir etliche male erfolgreich ausgeführt worden. Nichts desto trotz können Ansprüche gleich welcher Art daraus und davon natürlich nicht abgeleitet werden.

Zunächst ist festzuhalten, dass bei den Apparaten vor den Automaten „Goldmedaille/Goldpokal“, also bei den Automaten „Lord“, „King“, „Rex“, „Goldene 100“, „Super 100“, „Gold-Silber-Bronze“, „Senator“ und „Tip-Top“ der Zeitaufwand für die Reparatur um ein Vielfaches höher ist, da bei diesen Automaten, die Groschenröhre zeitintensiv ausgebaut werden muß. Ohne diesen Ausbau hat die Antriebswelle nicht den erforderlichen Spielraum, um so verschoben werden zu können, dass sie schlussendlich entnommen werden kann.

Ab "Goldmedaille/Goldpokal" wurde die Antriebseinheit werksseitig modifiziert, was den Ausbau der Antriebsachse deutlich erleichtert, daß eine Entfernung der Groschenröhre dann nicht mehr erforderlich ist. Wie dies bei diesen Automaten erfolgt wird in einem 2. Teil zu einem späteren Zeitpunkt hier noch veröffentlicht, wenn einer dieser Automaten „verarztet“ wird.

Bevor wir zur Tat schreiten, ist als Erstes gemäß den Technischen Unterlagen im stromlosen Zustand das Chassis auszubauen. Dieses habe ich dann auf einen Tisch gestellt.

Als Zeitaufwand für die nachstehend aufgeführten Arbeiten habe ich etwa 45 Minuten veranschlagt. Vorkenntnisse sind grundsätzlich keine erforderlich, so dass auch ein ungeübter Schrauber, so er sich an meine Empfehlungen hält, ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen sollte.

Folgende Werkzeuge werden benötigt und sind griffbereit in Reichweite zu legen:

Aus einem handelsüblichen Steckschlüsselsatz:
Die Knarre, das lange Verlängerungsstück, eine 5,5 mm Nuss, eine 7,0 mm Nuss
Ein kleiner Schraubendreher, alternativ ein kleiner Phasenprüfer.
Ein Kreuzschraubendreher
Ein Behätnis zur sicheren Ablage und zum Wiederfinden der ausgebauten Kleinteile (Bild 2).

Um genügend Bewegungsfreihheit im Automatenchassis zu haben, wurde von mir alles, was sich auf der Grundplatte des hier beispielhaft gezeigten „Rex“ -mit Ausnahme des Trafos- befindet:, nach Abziehen der Stecker und Herausdrehen der kleinen Muttern der Platinenbefestigungsschrauben mit der 5,5mm Nuß entfernt . Im Einzelnen handelt es sich um die C-, S- und F- Platine. Ferner habe ich den Serien-Tableauzähler komplett ausgebaut (Bilder 3 und 3a). Dazu sind, wie in den Technischen Unterlagen beschrieben, zunächst dessen Kabelverbindungen von den Steckern abzuziehen. Danach werden von innen die beiden Kreuzschrauben, die dieses Teil halten, gelöst (nicht entfernt !). Danach kann der Tableauzähler durch leichtes Anheben problemlos aus der Halterung gehoben und entfernt werden. Bei dieser Gelegenheit bietet sich dann auch noch an, die Leiterbahnen auf der Vorder- und Rückseite des Tableauzählers mit Spiritus oder Waschbenzin zu reinigen, denn allzuoft wurde dieser mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Vergangenheit nicht ausgebaut. Gleichzeitig kann dann auch noch der Zustand der 20 Glühlämpchen für das 20er-Serien-Leuchttransparent überprüft werden. Angeschwärzte und/oder kaputte Birnchen lassen sich so auf allerleichteste Art und Weise ausgewechseln. Herstellerseits wurden hier keine 24 V-2W Birnchen sondern 24 V -4W- Birnchen eingesetzt. Wohl auch deswegen, um die Lebensdauer der Glühbirnchen zu verlängern, da sich der Austausch eines defekten Birnchens, beim zusammengesetzten Automaten als teilweise relativ schwerig gestaltet.

Jetzt beginnt der eigentliche Ausbau der Antriebswelle:

Wir drehen das Chassis (oder uns) jetzt so, dass wir gut an beiden Münzstapelröhren herankommen können.
Im unteren Bereich, zwischen der Groschen- und der 1,--DM- Röhre befindet sich eine Halterung (Bild 4), die mittels einer mittig angebrachten Schraube beide Röhren fixiert. Nach Lösen dieser Schraube mit der 7,0mm Nuss lässt sich dieses Metallteil (Bild 5) über die Röhre ziehen und herunterdrehen. Entnommen werden kann das Teil allerdings erst, nachdem die Groschenröhre gelöst ist und dadurch die hintere Verbreiterung Platz hat, zwischen den beiden Röhren zu passen (Achtung hier auch beim Wiedereinbau; dazu am Ende meines Textes den Hinweis Nr..2 beachten!). Ebenfalls mit der 7mm- Nuß werden die beiden Schrauben der Abdeckung vor der Groschenröhre entfernt und zur Seite gelegt. Danach werden wieder mit der 7mm-Nuß die beiden Schrauben vor der 1,--DM-Röhre entfernt. Auch dieses Metallteil wird dann zur Seite gelegt. (Bild 6)
Auf die Knarre wird jetzt das Verlängerungsstück, danach auch wieder die 7mm-Nuß gesteckt. Wir haben jetzt zugriff zu den beiden Schrauben, die den Groschen-Auszahlmagneten festhalten (Bild 7). Diese beiden Schrauben, an der Wand neben den Zugfedern des Auszahlmagneten, sind ebenfalls zu entfernen. Es empfiehlt sich, nach Lockerung der beiden Schrauben den Magneten von hinten mit einer Hand festzuhalten und dann die Schrauben mit der anderen Hand herauszudrehen. Danach ist der Auszahlmagnet „frei“ und kann auf die Grundplatte des Automaten gelegt werden (Bild 8). Durch leichtes Anheben des Automatenchassis rutscht jetzt die Groschenröhre aus ihrer Halterung und kann zusammen mit der ebenfalls bereits gelösten Halterung (Bilder 4 und 5) entnommen werden. Hinter der Groschenröhre sehen wir jetzt auch die Haltebuchse der Antriebswelle.

Als nächstes kommt der kleine (dünne) Schraubendreher zum Einsatz. Auf der Antriebswelle müssen insgesamt 8 Schrauben gelöst werden; jeweils zwei die die drei Antriebszahnräder festhalten und die beiden am Haltering an der Seite des Motors (Bild 9) Sind diese Schrauben gelöst, lassen sich die Zahnräder auf der Welle verschieben. Dies muss in Richtung der ausgebauten Groschenröhre erfolgen. Nach einigem Hin- und Herschieben der Antriebswelle, lässt sich diese dann zusammen mit den beiden Unterlegscheiben und der Buchse am Ende des Gestänges an der Groschenröhrenseite, herausnehmen.

Jetzt können die Zahnräder von der Antriebswelle abgezogen und gegen neue, bzw. reparierte ersetzt werden. Danach erfolgt der Zusammenbau des Automaten in der umgekehrten Reihenfolge.

Auch sollte nicht vergessen werden, die neuen Zahnräder zu fetten. Da momentan die recht seltene Gelegenheit besteht, an Teile zu kommen, auf die der Zugriff im normal eingebauten Zustand relativ schwierig ist, nütze ich diesen Umstand dann auch noch dafür, für eine ausreichende Schmierung an den drei Walzen zu sorgen: Vom Bremsmagnet aus, geht jedes Trägergestänge der Gewinnsymbole der linken, mittleren und rechten Walze durch zwei Metallplatten, auf denen weitere Bauteile befestigt sind. An den „Durchbrüchen“ dieser Metallplatten kann dann auch etwas Fett oder Öl aufgetragen werden, was den Vorteil hat, dass die Automateninnenscheibe, die übrigens jetzt auch noch problemlos gereinigt werden kann, nicht mit Schmiermitteln vollgekleistert wird.

Drei Hinweise zum Schluß noch zum Zusammenbau:

1) Beim Einsetzen der Antriebswelle mit den neuen Zahnrädern ist darauf zu achten, dass die Zahnräder zur späteren Fixierung an den Walzenzahnrädern noch bewegt werden müssen, also noch nicht festgezogen werden. Das gleiche gilt für das Justierungsstück an der Seite des Hauptmotors. Ebenfalls ist vor dem Wiedereinsetzen der Antriebswelle darauf zu achten, dass am Ende der Groschenröhrenseite die beden Unterlegscheiben und die Buchse wieder aufgesteckt werden. Von der Seite des Hauptmotors (oder von links nach rechts) aus gesehen müssen sich ergo folgende Teile wieder auf der Antriebsachse (also genau so wie vor der Demontage) befinden: Justierungsstück – Zahnrad rechte Walze- Zahnrad mittlere Walze – Zahnrad linke Walze – Unterlegscheibe – Buchse – Unterlegscheibe. Durch Drehen der Antriebsachse ist sicherzustellen, dass diese auch wieder richtig „einrastet“, um vom Hauptmotor zusammen mit der Nockenwelle angetrieben zu werden. Dies kann z.B. durch leichtes Drehen des Ventilators unter dem Hauptmotor in Pfeilrichtung überprüft werden, da sich dabei die Achse mit den Zahnrädern bewegen muß. Ist dies der Fall, werden die ausgetauschten Zahnräder so an die Zahnräder der drei Spielwalzen mit den Symbolträgern geschoben, dass Kontakt besteht und diese ineinander greifen. Danach werden die 3 ausgetauschten Zahnräder wieder mit den Schrauben an dem Gestänge festgezogen. Danach erfolgt das Festziehen der Schrauben des Justierungsstücks an der Motorseite. Die Befestigungsarbeiten wurden dann richtig ausgeführt und sind abgeschlossen, wenn zwischen dem Zahnrad an der Groschenröhrenseite und der Buchse mit den beiden Unterlegscheiben kein Spielraum mehr zur senkrechten Seitenwand vorhanden ist (Bild 10)
2) Das Wiedereinsetzen des Halteteils (Bild 4) welches zwischen der Groschen- und Markröhre befestigt wird, muß zusammen mit dem Einbau der Groschenröhre (s. nächster Punkt) erfolgen. Geschieht dies nicht, muß die Groschenröhre wieder entnommen werden, da der Platz zwischen den beiden Röhren für das Einsetzen dieses Teils nicht ausreichen würde.
3) Beim Wiedereinbau der Goschenröhre ist auf deren richtigen Sitz zu achten. Am oberen Ende der Röhre befindet sich eine rechteckige Aussparung, durch die das Münzabräumgestänge mittels eines Hebels die Groschen bei voller Röhre in die Kasse plumpsen lässt. Damit diese Funktion auch nach Zusammenbau gewährleistet ist, muß dieser Hebel ohne zu klemmen frei beweglich durch diese Aussparung passen (Bild 11: Ansicht eingebaut von oben, Bild 11 a: Aussparung).


Da ich keinen Rotomat mit dem "alten" Zählwerk, also Herold 30 und früher besitze, kann ich dazu leider keine Hinweise geben. Bei der ständig gleich oder ähnlich eingebauten Technik auch in diesen Automaten, liegt die Vermutung nahe, dass dies analog auch dort angewendet werden kann.




Viel Spaß beim Schrauben!
Manfred
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Zuletzt geändert von Gelöscht161 am 01.11.2018, 19:19, insgesamt 6-mal geändert.

Gelöscht161
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von Gelöscht161 »

Die nächsten Bilder
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Zuletzt geändert von Gelöscht161 am 01.11.2018, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.

adrian
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von adrian »

...hammermässig, wie viele Genies sich auf Goldserie
tummeln ::271:: ::271:: ::318:: ::318::

Gelöscht161
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von Gelöscht161 »

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Gelöscht161
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von Gelöscht161 »

Und das letzte Bild
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Realkojack
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von Realkojack »

Prima, Danke für die Beschreibung! ::318::
Mein Monarch macht in letzter Zeit ein lautes Unwuchtgeräusch, welches von der linken Walzenstange kommt.
Ich fürchte, da kommt auch was in der Art auf mich zu. :(
Realkojack

Gelöscht161
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von Gelöscht161 »

Realkojack hat geschrieben:Prima, Danke für die Beschreibung! ::318::
Mein Monarch macht in letzter Zeit ein lautes Unwuchtgeräusch, welches von der linken Walzenstange kommt.
Ich fürchte, da kommt auch was in der Art auf mich zu. :(
Wohl leider ja. Die Abende werden ja auch wieder länger. Eigentlich, wenn ich mich da noch richtig an die damalige Werbung von Wulff erinnere "Senator-Zeit", oder speziell für Dich "Monarch-Zeit".

LG
Manfred

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GS33
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von GS33 »

Vielen Dank für die schöne Anleitung.
Aber kann es nicht sein, dass Du Dir viel zu viel Mühe machst? Wenn ich die Zahnräder tauschen möchte, nehme ich den Münzprüfer heraus, löse die Besfestigungen für die Groschenröhre und das Abräumgestänge, schiebe die Groschenröhre hoch, löse die Schrauben auf der Antriebswelle und ziehe die Antriebswelle heraus. Das dauert ungefähr 15 Minuten, dann sind die neuen Zahnräder drin. Aber das Chassis auszubauen und alle Platinen, das ist doch sehr viel Arbeit.
7000 3774

Gelöscht161
Beiträge: 3072

Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von Gelöscht161 »

GS33 hat geschrieben:Vielen Dank für die schöne Anleitung.
Aber kann es nicht sein, dass Du Dir viel zu viel Mühe machst? Wenn ich die Zahnräder tauschen möchte, nehme ich den Münzprüfer heraus, löse die Besfestigungen für die Groschenröhre und das Abräumgestänge, schiebe die Groschenröhre hoch, löse die Schrauben auf der Antriebswelle und ziehe die Antriebswelle heraus. Das dauert ungefähr 15 Minuten, dann sind die neuen Zahnräder drin. Aber das Chassis auszubauen und alle Platinen, das ist doch sehr viel Arbeit.

Werde bei Gelegenheit diese Alternative mal anschauen, der Groschenröhre von oben anstatt von unten "ans Leder" zu gehen.

whoperp
Beiträge: 842

Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von whoperp »

Eine wahre "Doktorarbeit"!
Vielen Dank für die Mühe!
Der Analogieschluss zu den älteren Geräten stimmt im Grundsatz, aber die neueren sind schon etwas servicefreundlicher. Wer z.B schon mal die Platine des Sonderspieltableau bei einem MONARCH ein- und ausgebaut hat, weiß um die Unterschiede.
Gruß
Werner

Gelöscht161
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von Gelöscht161 »

GS33 hat geschrieben:Vielen Dank für die schöne Anleitung.
Aber kann es nicht sein, dass Du Dir viel zu viel Mühe machst? Wenn ich die Zahnräder tauschen möchte, nehme ich den Münzprüfer heraus, löse die Besfestigungen für die Groschenröhre und das Abräumgestänge, schiebe die Groschenröhre hoch, löse die Schrauben auf der Antriebswelle und ziehe die Antriebswelle heraus. Das dauert ungefähr 15 Minuten, dann sind die neuen Zahnräder drin. Aber das Chassis auszubauen und alle Platinen, das ist doch sehr viel Arbeit.

So, ich habe wie gestern angekündigt, jetzt den Groschenröhrenausbau wie von Gregor beschrieben vorgenommen. Da ich bisher immer vor der Münzabräumung allergößten Respekt hatte, war ich auch nie auf die Idee gekommen, das Ganze von "oben" zu bewerkstelligen. Ergebnis vorweg: Auch so klappt es. Die Zeitersparnis liegt darin, nicht den Auszahlmagneten ausbauen zu müssen. Vom Zeitaufwand her fällt also diese Arbeit weg. Auf den Ausbau der Platinen auf der Grundplatte kann auch verzichtet werden; wäre grundsätzlich bei meiner obigen Schilderung auch nicht nötig gewesen. Am Ausbau des Chassis und des Tableauzählers allein schon aus Gründen der Bewegungsfreiheit und der besseren Erreichbarkeit der Antriebswalze halte ich aber uneingeschränkt fest. Am Sonntag werde ich hier unter dem Titel "Rotomat-Zahnradausbau die Zweite" dann auch hierzu eine kleine Anleitung und eine "Bildstrecke" einstellen.

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kobayashi
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Re: Zahnräderwechsel beim 30Pfg.-Rotomat m. "neuem" Münzspei

Beitrag von kobayashi »

Toller Bericht !

Ich habe es vor einigen Jahren schon mal gemacht und fand es auch außerordentlich mühsam. Die Geräte dieser Generation sind schon sehr serviceunfreundlich konstruiert. Aber mann sollte ja selber gar nicht Hand anlegen sondern den Techniker kommen lassen. Auch daran verdient natürlich ein Hersteller. Und natürlich waren die Geräte ja nur für 4 Jahre gebaut. Danach eigentlich auf den Schrott. Hobbyisten interessierten damals die Hersteller noch gar nicht.

Aber auch das war ein Punkt für die ersten Kartoffelkisten von ADP und den Erfolg von Gauselmann am Markt, hier wurde die Servicefreundlichkeit durch den modularen Aufbau deutlich verbessert.
Merkur Magie Spielescout 2011


Wulff : Trianon, Regent 100, SuperJoker
BallyWulff : Winplay SL, Round Runner, Gloria SL, Wide Wall Red Hot Firepot
Löwen : Big Bang
Adp: Bahia, Taifun Quick, ShowDown, Impuls, Merkur Ergoline TR3 Paket
Auf "Halde" :
NSM : Super70
Bergmann : Grand Bonus
Die Antiken : Astoria Supra, Wulff Duplomat
Projekt: Computereinbau in Rotomat Lord

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