FI Schalter fliegt unregelmäßig raus

[Link86]

Hallo zusammen,

ich besitze einen Rototron Hero (auf Euro umgestellt) und habe das Problem, dass der FI Schalter meiner Wohnung raus fliegt, wenn der Automat in Betrieb ist. Mal nach 10 Min, mal nach 30 Min, manchmal auch erst nach einer Stunde, also völlig unregelmäßig. Dabei scheint es auch keine Rolle zu spielen, ob ich aktiv spiele, oder der Automat nur eingeschaltet ist.

Ich habe leider wenig Ahnung (erster und einziger Automat)und weiß nicht was die Ursache dafür ist/sein kann. Daher hängt der Automat nun schon seit längerer Zeit ungenutzt an der Wand.
Das soll natürlich nicht so bleiben.
Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt den Automaten wieder fit zu bekommen.

Über Ideen, Vorschläge, Hilfe, Angebote, etc. würde ich mich sehr freuen.

[Laser]

Hallo

Das liegt vermutlich an einem teildefekten Netzfilder der irgendwo in deinem Automat eingebaut ist. Bau den mal probeweise auis und überbrücke die Leitungen, dann sollten die Probleme verschwunden sein.

Wenn du nicht weißt was ein Netzfilter ist oder diesen nicht findest weil du ihn nicht erkennst, dann lasse die ca. 10 min. Arbeit bitte von jemanden erledigen der sich damit auskennt.

Netzspannung = Lebensgefahr !

viele Grüße

Rolf

[Klaus1966]

Wie Laser schon schreibt ist es wahrscheinlich der Netzspannungsfilter. Der FI fliegt ja immer dann raus wenn die Ableitströme, die zum Schutzleiter fließen, größer als 30 Milli-Ampere oder 0,03 Ampere sind. Im Netzspannungsfilter sind sogenannte Y-Kondensatoren eingebaut. Diese verändern im Laufe der Jahre ihre Eigenschaften, so dass dies wahrscheinlich die Fehlerquelle sein wird. Grundsätzlich kann man aber einen Erdschluss (spannungsführender Leiter berührt Erde oder geerdetes Gehäuse) nicht ausschließen. Wenn Du was machst dann IMMER im spannungsfreien Zustand also Stecker raus ! Kontrolliere ob das Kabel unbeschädigt ist und sich keine Feuchtigkeit im Gerät befindet. Wenn Du ein Foto vom geöffneten Gerät schickst, kann ich Dir sagen wo Du den Filter suchen muss.
Die gute Nachricht: Das Gerät funktioniert mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ohne Netzspannungsfilter einwandfrei.

[Udo]

Das Gerät hat einen Kaltgeräteanschluss,daher dürfte der Netzfilter da mit eingebaut sein.

[Link86]

Danke für eure Antworten.
Ich werde am Wochenende mal den Netzfilter suchen und werde dann berichten

[hab_noch_dm]

Es gibt noch eine andere Möglichkeit, wenn Dein Gerät eine Leuchtstofflampe in der Türe verbaut hat (VORSICHT: HOHE SPANNUNG! NUR IM AUSGESCHALTETEM ZUSTAND ÜBERPRÜFEN):
Die Lampe ist auf einen Alusteg montiert, der über die Platinen geht.
Wenn sich ganz oder teilweise Drähte aus den Fassungen gelöst haben, bzw. deren Isolierung beschädigt ist, und zeitweilig mit dem Alu in Kontakt kommen, fliegt der Fehlerschutzschalter u. U. auch.

Es kommt aber auch grundsätzlich etwas Anderes in Betracht:

Es könnte sein, daß der Stromkreis(e), den der FI absichert, schon durch andere Geräte vorbelastet ist.
Wenn dann noch ein Gerät dazukommt, das auch leicht einen Fehlerstrom* abgibt (was ALLE Geräte mehr oder weniger machen, auch wenn sie in Ordnung sind), dann ist es einfach des guten zuviel und der Schutzschalter löst aus.

* Geringe Fehlerströme treten eigentlich bei jeden Gerät auf. Wie hoch dieser Betrag ist, hängt von vielen Faktoren ab.
Zuerst einmal von der Beschaffenheit des Elektrogerätes - Heizgeräte oder Geräte mit Kondensatoren haben einen höheren Ableitstrom als Andere.

Dann kommt das Alter der Bauteile, Kabel, Feuchtigkeit in der Luft, Erwärmung des Gerätes (und damit der Bauteile), und und und... dazu.
Dies beeinflusst eine gewisse "Streuung" des Stromes in die Umgebung erheblich.
Der Fehlerschutzschalter überprüft den in die Elektroinstallation - und aus der Selben zurückkommenden - Stromfluss.
Also was an Strom zu den Geräten fliesst, muss über den Nullleiter auch wieder zurückkommen.
Ist nun die Differenz durch (Ableit-) bzw. Fehlerströme, die z. B. in den Schutzleiter, in die Umgebung oder im schlimmsten Falle über den Menschen abfliessen, grösser als der zu überwachende Wert (hier: 50mA), dann löst der Schalter aus und trennt die Zufuhr des "Stromes".

[rocomat]

Es kann auch sein, das der FI Schalter einfach zu "empfindlich" ist. Z.B. das Gerät funktioniert bei allen Nachbarn, oder anderem Stromkreis, nur an dem einen hauts den raus.

Wie hab_noch_dm schreibt kann es auch vorbelastung sein, das kenne ich bei Flippern. Z.B. noch zusätzlich Leuchtstoffröhren in den Räumen an, Tiefkühltruhe läuft dazu usw...

[Pulli]

könnte man dann nicht auch wie bei Flipper einfach ein NTC einbauen oder einen Einschaltstrombegrenzer benutzen?

[hab_noch_dm]

Nein.

Der Einschaltstrombegrenzer / PTC vermindert lediglich -wie der Name schon sagt- den Stromfluss beim Einschalten eines Gerätes, indem zeitlich begrenzt ein zusätzlicher Widerstand in Reihe zum Verbraucher geschaltet wird.

Im Prinzip kann man sich das so vorstellen:
Beim Einschaltstrombegrenzer steigt jemand kurz bei dem Hahnaufdrehen auf den Gartenschlauch: das Wasser kann nun nur noch langsam fliessen (so wie der Strom), und an der Düse kommt nicht mehr soviel heraus.
Dann wird der Fuss angehoben und das Wasser kann nun wieder ungehindert den Garten besprengen...

Und bei einem Fehlerstrom würde der Schlauch ein Loch haben. Das Wasser haut irgendwo hin ab, und ist verloren.
Würde jetzt ein Überwachungsgerät das Wasser messen, das in den Schlauch hineinfliesst, und vorne an der Düse wieder herauskommt, dann würde es eine Differenz feststellen, und auslösen. So wie der FI das tut.

[kobayashi]

Schöne bildliche Erklärung der Zusammenhänge !

[Pulli]

Ja ist klar hatte nicht realisiert, dass es sich ja um einen FI handelt.

Hatte gerade mit meinem Flipper halt das Einschaltstromproblem, von daher war ich da Gedanklich auf einer anderen Spur.

Aber immer wieder lustig diese Wassererklärungen
Gerade wenn ich an meine berufliche Qualifikation denke...

[hab_noch_dm]

Aber immer wieder lustig diese Wassererklärungen
Gerade wenn ich an meine berufliche Qualifikation denke...

Wasserwart oder Bademeister?

[Pulli]

Ne Diplom in E-Technik

[Link86]

So, ich habe mal drei Bilder vom Inneren des Automaten gemacht.
Auf den ersten Blick konnte ich keinen Netzfilter finden. Vermutlich ist er im Netzteil (oben links im Automaten) mit eingebaut, oder?
Eine Leuchtstoffröhre ist, wie man in den Bildern sieht, über den Walzen eingebaut. Wenn ich das richtig sehe ist diese aber nicht über eine Platine, sondern direkt über das Netzteil angeschlossen.
Über eine hohe Fehlerstromsumme habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und alles was ging zur Überprüfung ausgeschaltet (es lief eigentlich nur noch der Kühlschrank, sonst nichts). Trotzdem löste der FI aus.

http://www.directupload.net/file/d/3795 ... tf_jpg.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.directupload.net/file/d/3795 ... ug_jpg.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.directupload.net/file/d/3795 ... dl_jpg.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

[kobayashi]

Nach den Bildern würde ich auch sagen, dass der Entstörer oben links im schwarzen Netzkasten ist, bzw. von hinten in den Kaltgeräteanschluß integriert ist.

Auf dem Foto fällt auf, das die Schutzleiterverbindung (gelbes Kabel) oder umgangssprachlich Erd-/Massekabel zur Tür nicht hergestellt ist. Dieses würde ich in jedem Fall mal anschließen.

Kann auf dem Foto leider nicht erkennen wo es genau hin muss, ist in der Regel aber ein Metallteil mit Stecker wo es eingesteckt wird.


Fliegt es da so lose rum und berührt spannungsführenden Teile, wäre der Fehlerstrom zum Schutzleiter schon gefunden, der den FI auslösen könnte.