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Egypt Fun

Egypt Fun, Venus, Stella, adp, 2006
Gerätetyp: Venus
Hersteller: Stella/adp-Gauselmann
Baujahr: 2006
Währung: 20 Cent
optische Animation mit LED: Ja
akustische Animation mit MP3: Ja
EZ (elektronische Zulassung): Ja
Beschreibung:
 
Name

2006, noch war die adp-Gauselmann Gruppe unangefochten Marktführer. Die neue Spielverordnung war in Sichtweite. Ungeduldig setzte die Industrie ihre Kenntnisse künftiger Regeln bereits um. Punktespiele boomten. Blue Power und Cash Fun waren die Wegbereiter, die Kunden spielten die neuen schnellen Spiele. Sonderspiele und 12 Sekundenspiel wurden langweilig.

BPundCF

Was fehlte noch? Video ! Die bisherigen Versuche waren allesamt gescheitert. Ein paar Beispiele:

Video

Inspiriert von erfolgreichen Casinospielen und Tokengeräten aus eigenem Haus (Funnyland, Sun Star) setzte adp-Gauselmann wenige Monate vor der Neuen Spielverordnung alles auf eine Karte gegen die Kaufzurückhaltung der Aufstellerschaft, entwickelte ein neues Gehäuse und ein attraktives Videospiel. Der Egypt Fun war geboren:

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Vier "Läufe" in 12 Sekunden versprachen ein rasantes Spiel. Einsatz bis €1 pro 3 Sek. Höchstgewinn im Risikospiel €300. Höchstgewinn aus Walzenkombinationen €600. "Gewinn"zählwerk bis €10.000. Ja, wir reden hier über die Alte Spielverordnung, die komplett aus den Angeln gehoben wurde. Es bleibt rätselhaft, wie dieses Gerät den PTB-Segen bekommen hat. Natürlich waren etliche Regeln kunstvoll zu beachten, insbesondere zu den Läufen, der Einsatz- und der Gewinnhöhe.

Die vier Drehs, die der Spieler nicht wirklich als zusammengehörig erkennt, werden durch eine fortlaufende Anzeige dargestellt.

Laeufe

Einsatzlevel

Bei Münzspeicher Null oder jeweils nach dem 4. Lauf werden 20ct vom Geld- auf den Winmeter umgebucht.

Winmeter

Diese 20 Punkte werden dann in vier Läufen a 5ct eingesetzt. Dies wird Level "1-fach" bezeichnet und angezeigt.

1fach

Alle Gewinne werden auf dem Winmeter aufgebucht. Sobald dort durch Gewinne so viel Punkte gesammelt sind, dass mindestens 25 Punkte plus 5 Punkte für jeden der bis 4 übrigen Läufe vorhanden sind, können für einen Dreh 25 Punkte (5-fach) eingesetzt werden. Alle Gewinne verfünffachen sich. Diese Regel gilt auch für die Einsatzlevel 50 Punkte (10-fach) und 100 Punkte (20-fach).

5fach

10fach 20fach

Der jeweils gespielte Level wird durch die vier Farben dargestellt, dies sowohl in der Walzenumrahmung, als auch im Gerätenamen und in den Risikoleitern:

 

4Farben

Die möglichen Gewinne werden auf einer grossen Papptafel angezeigt, welche die Aufsteller auf das Gerät stellen konnten. Diese Tafel gehört nicht zur Zulassung des Gerätes, und war selten zu sehen.

Gewinnplan

Der Gewinnplan ist auch im Hilfetext ersichtlich, der durch Druck auf die "Textabruf"-Taste aufgerufen werden kann.

Hilfe

Monitor-Hilfetext (Auszug)

Gewinnplan2

Menue

 

Walzenspiel und Gewinnsymbole

Das Walzenspiel besteht aus fünf Walzen, deren Gewinne in fünf Gewinnreihen gezählt werden:

Gewinnlinie3

Gewinnlinie

Eine Besonderheit sind die Scattersymbole (Sphinx-Maske), die überall verteilt auf dem Schirm stehen dürfen, also nicht an die fünf Gewinnlinien gebunden sind:

Sphinx2

Scatter

Gewinnlinie2

Obgleich es wie Walzen aussieht, sind es natürlich keine, sondern eine Videoanimation. Die Symbole könnten also völlig willkürlich einlaufen, je nachdem, was der Automat gerade werfen will oder nicht. Tatsächlich ist es aber anders. Intern wird mit Walzenstreifen und Positionen gearbeitet wie bei herkömmlichen mechanisch angetriebenen Walzen (bei denen der Walzeneinlauf auch kein Zufall, sondern Ergebnis eines Computerprogrammes ist). Die "Walzenstreifen" des Egypt Fun mit je 24 Positionen können im Hilfetext angesehen werden:

Walzenstreifen

Wer jetzt allerdings glaubt, er könnte hieraus die Gewinnchancen errechnen, den muss ich enttäuschen. Die wahre Walzenverteilung ist vom Spielsystem abhängig. Es gibt drei Spielsysteme (1, 2, und 3). Das jeweils aktuelle Spielsystem wird oben links am Bildschirm mittels zweier Dioden angezeigt, wobei die folgende Zuordnung gilt: System 1: beide Dioden leuchten, System 2: linke Diode leuchtet, System 3: keine Diode leuchtet. Das Spielsystem bestimmt die langfristige durchschnittliche Auszahlquote. Bei den letzten Geräten Alter SpV war dies - wie bei allen heutigen Geräten - nicht mehr in % des Einwurfs angegeben, sondern in Form der durchschnittlichen Stundeneinnahme. Aus Sicht des Spielers der Stundenverlust.

Spielsystem 1 = €24 Stundeneinnahme, Spielsystem 2 = €21, Spielsystem 3 = €18.

Zeigen auf einer der 5 Linien – nicht in Freespins – die erste oder die zweite Walze  Sonne oder die ersten 3 Walzen gleiche Symbole, so werden die Stellungen der ersten und zweiten Walze einmalig entsprechend der nachfolgenden Tabelle erneut gezogen.

 ungleich1

Was heisst das? Erst wird das Spielergebnis ermittelt, dann manipuliert, und dann dem Spieler in Form des "Walzenlaufs" angezeigt. Wenn im Level 1x bei Spielsystem 1 ein Gewinn einläuft, wird dieser zu 24% verworfen und neue Walzenstellungen ausgelost. Man sieht auch, dass die höheren Einsatzlevel eine höhere Auszahlquote haben müssen, da dieses Ereignis tendenziell seltener eintritt. Auch den Effekt der drei Spielsysteme sieht man, da bessere Spielsysteme Gewinne seltener vernichten. Leider sind dieser Art noch mehr Eingriffe zu berichten (siehe bei Freegames).

Freegames

Weiteres Scattersymbol ist die Pyramide. Erstmals wurde in einem Geldspielgerät etwas realisiert, was bei heutigen Multigamblern üblich ist: Featureserien. Drei Pyramiden gewinnen vier "Freegames" mit erhöhten Gewinnerwartungen.

Pyramide3

Zunächst wurde ein Würfel animiert ausgespielt:

Wuerfel

Vier bedeutet, dass jeder Gewinn vervierfacht wird. Pro 4 Freegames wurde ein Gewinn garantiert, dazu dienen mehrere Anzeigen:

Freegames

Depot2

Gewinn "80" bedeutet: In dieser Freegames-Serie wurden schon 80ct gewonnen. Depot "0" = Es wird kein weiterer Garantiegewinn gegeben (am Anfang einer Serie von drei Pyramiden steht dieser Zähler auf "1"). Freespien "2" heisst: Noch zwei Freegames.

Zusätzlich zum Multiplikator werden die Münzen grafisch zu Joker (= Sonnen) gemorpht. Diese Reihe gilt in Freegamesals vier Palmen.

Muenzen

Sonne

Sonnen sind Joker (wild), was bei Gewinn animiert gezeigt wird:

Wild2

Im Gewinnfall wird wie in der Schule ausgerechnet, was der Spieler erhält, hier €48:

3Pyramiden

Es sind nicht nur 3, sondern auch 4 oder 5 Pyramiden möglich. Dann gibt es nicht vier, sonder acht oder zwölf Freegames. Es werden bis zu drei Würfel gezogen, deren Werte addiert werden. Folgende Tabelle erläutert dies:

Free1

 

Free2

 

Beispielsweise wird bei Würfeln 4-5-6 im zehnten Freegame jeder Gewinn ver-fünfzehnfacht. Ein €64 Beispiel nach vier Pyramiden:

4PyramidenGewinn

Im Level 20-fach wären lt. Gewinnplan bei 5 Sonnen €10.800 möglich (€600 x 18)!

Free3

Aber denkste. Der Gewinn ist lt. Gewinnplan im Featurespiel auf €600 begrenzt (bei Level 1-fach €100). Das gäbe ganz schön lange Gesichter bei den Spielern, aber so ein Ereignis ist auch sehr selten.

Zudem sind die Würfelergebnisse von 1 - 6 nicht gleich-, sondern nach folgender Tabelle verteilt:

Wuerfelausspielung

Trotzdem sind die Freegames das Salz in der Suppe, auf die man ständig wartet. Gerade im grünen oder blauen Level sind häufig dreistellige €-Gewinne drin. Damit die Trauben nicht in den Himmel wachsen, wird mal wieder in den Walzenlauf eingegriffen. Auszug aus dem Gewinnplan:

Die Walzen werden in jeder Stellung zufällig angehalten. Wären mehr als zwei Pyramiden sichtbar, werden die Stellungen aller Walzen gemäss u.a. Tabellen neu bestimmt:

Free5

Lesebeispiel bei Spielsystem 2: Laufen im Level 10x endlich die 3 Pyramiden ein, wird die Stellung zu 83% verworfen! Ein dolles Ding. Gut dass das der Spieler gar nicht merkt, dass die Chance auf 3 Pyramiden in Wirklichkeit 90% geringer ist als laut den Walzenstreifen offensichtlich.

Risiko / Ausspielungen

Wenn's aus dem Spiel nicht klappen will, muss Risiko her. Egypt Fun bietet hier ein reiches Betätigungsfeld bis €300.

Risiko

Gewinne bis 120 Punkte können, sofern genügend Punkte auf dem Winmeter vorhanden sind, auf 160 / 240 Punkte aufgestockt werden, so dass immer nur ein Schritt in die Ausspielung fehlt.  Dort wird nach folgenden Wahrscheinlichkeiten ausgespielt:

Ausspielung2

Ziemlich ernüchternde Zahlen. Zu 97,4% gibt es in der rechten Ausspielung das Mindestergebnis 300 Punkte. 2400 Punkte oder mehr gibt es nur jede 1000. Ausspielung (zusammen 1 Promille). Die linke Ausspielung ist etwas freundlicher gestaltet. Zu berücksichtigen ist auf der rechten Seite, dass man durch Risiko von 160 Punkten auch fast nichts verliert.

Sehr beliebt ist die "Rentner-Taktik": Auf die Ausspielung drücken, und das Ergebnis, meist rechts meist 300 Punkte. Durch Teilen 140 annehmen und 160 erneut riskieren. Wenn das ein paar Mal klappt, hat man ein schönes Polster verdient.

Übrigens können auch kleinere Beträge geteilt werden, z. B. 80 Punkte.

Bei 750 bis 6000 Punkte links und bei 600 bis 4800 Punkte rechts kann mit der Starttaste eine Ausspielung gestartet werden. Wahrscheinlichkeiten:

Startausspielungen

Weil jeweils 30000 Punkte (€300) erreicht werden können, ist das Ergebnis meist mager, und nach ein paar Mal starten ist jeder schöne Gewinn dahin.

 

Bonuspfeile

Ab 12000 Punkten links und 9600 Punkten rechts gibt es trotz 1:1 Risiko nicht mehr das Doppelte zu gewinnen. Im Verlustfall wird ein Bonuspfeil erleuchtet, und manchmal ein Kleingewinn gegeben (z.B. 600 bei Sturz von 9600 auf 14000). Sind ein paar Pfeile erleuchtet, kann man ordentliche Sprünge machen:

Bonuspfeile2

Sind keine Pfeile erleuchtet, sollte man beim echten Spiel besser annehmen, denn den Weg bis 30000 schafft man wahrscheinlich sowieso nicht und der Nachfolgespieler freut sich über den Tannenbaum.

Bonuspfeile4

Sind alle Pfeile gelöscht, wird der wertloseste erleuchtet, von 25000 auf 30000 Punkten.

 

Geldauszahlung

Um sich Gewinne auszuzahlen, ist zur Erfüllung der alten SpV ein kompliziertes und langwieriges Procedere nötig. Das Geld kann nicht einfach vom Winmeter ausgezahlt werden, sondern muss zurück auf den Münzspeicher umgebucht werden.

Winmeter

In 12 Sekunden, einem Spiel, alle vier Läufe, dürfen nur einmalig 200 Punkte gebucht werden. Die PTB schrieb aber vor, dass eine "Serie", und darum handelt sich der Vorgang, nur zu maximal 75% einen Gewinn zahlen darf. Also wird nur in 3 von 4 Spielen gebucht. Wenn man lustig weiter auf blau spielt, verliert man pro €2 Umbuchung €4 vom Winmeter, jedes vierte Spiel sogar €8. Hat man kein Glück dabei, klimpern von €300 Höchstgewinn meist nur €75 in der Auszahlschale.

Während der Umbuchung ("Collect") laufen übrigens Freispiele, also 1-fache Spiele können "kostenlos" abgespielt werden. Und so wiederholt sich oft das Spielchen vom Anfang. Man spielt während des Umbuchens (in beide Richtungen) lange Zeit auf langweiligem Gelb. Ein grosser Nachteil gegenüber der Neuen SpV, bei der alle 5 Sekunden 20ct zum Punktespeicher oder 200ct zurück gebucht werden können.

Der Scheibentext gibt einen Eindruck von dem komplizierten Vorgang, der zu nichts anderem als der Umgehung der SpV dient:

Sonderspiele werden oben in der Mitte im Sonderspielezähler angezeigt. Überschreitet das Winmeter zu Spielende mindestens 5000 SP, so wird ein Sonderspiel gewonnen (collect und aktiv leuchten). Überschreitet das Winmeter während eines Spiels 220 SP, wird collect beleuchtet. Dann kann durch Betätigen der Starttaste aktiv eingeschaltet werden (aktiv blinkt). Am Ende des Spiels wird aktiv beleuchtet und es wird ein Sonderspiel gegeben. Bei weniger als 220 SP wird collect und aktiv automatisch gelöscht. Bei Sonderspielezähler 0 und 5x Sonne auf einer Linie kann aktiv nicht eingeschaltet werden bzw. wird ein blinkendes aktiv gelöscht. Durch Betätigen der Starttaste  kann aktiv gelöscht werden. Zu Beginn eines Spiels werden mit 75% Wahrscheinlichkeit 2 Euro gegeben und der PZ um 200 vermindert. Falls am Ende des Spiels PZ mindestens 220 P anzeigt und aktiv leuchtet, wird 1 Sonderspiel gewonnen.

In diesen "Sonderspielen" blinkt sogar ein Teil der Beleuchtung!

Ab 5000 Punkten wird Collect automatisch eingeschaltet. Man kann es jedoch wieder ausschalten! Konsequent angewendet kommt der Automat NIEMALS zur Auszahlung, und der Punktespeicher steigt immer höher. Ich habe schon €2000 erreicht, BigRisc berichtet von über €3000. Das bringt die vorgeschriebene Auszahlungsquote völlig durcheinander, der Automate wirft immer höhere Gewinne, bis man ihn von seiner Qual erlöst und ein wenig Geld auszahlen läßt.

 

Technik

Ein Blick ins Geräteinnere. Links ist der TFT-Monitor zu sehen:

Innen

 

Spiel und Werbung

 

 

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Mein Fazit

Ich liebe meinen Egypt Fun. Genauso wie ich ihn in der Aufstellung gehasst habe. Die Jagd nach den Pyramiden war nervenaufreibend. Zu Hause werde ich 2010 einen haben,schwor ich mir, um zu sehen, ob ich immer nur Pech hatte. Die ersten EF laufen jetzt ab, doch ich habe meinen schon seit über zwei Jahren, trotz Laufzeit bis Juli 2010. Es war die Zeit vor den Verschrottungsprämien, als die Geräte alter SpV gnadenlos ausgemustert und verkauft wurden. Der EF bestimmt zu Unrecht. Er hat alles, was ein aktuelles Videogeldspielgerät ausmacht. Optik top, Sound top, Spiel top. Immer noch. Außer den oft langwierigen Ansparphasen, bis man auf höheren Farben spielen kann. Da muss man zweimal €15 reinwerfen, wegehen und laufen lassen. Hat man dann 1000 oder 2000 Punkten, fängt der Spass an. Wilde Ausspielorgien die Leiter rauf und runter. Übelste Risikoverluste, besonders von €200 auf €300 gegen 0 ist die Krönung. Im besten Spielsystem klappt es auch öfter mal mit den Pyramiden.

Nicht umsonst wurde das Spiel in mehreren Multigamblern von adp-adp-Gauselmann wiederbelebt. Doch nie mit den Freegames, was dem Spiel den Reiz nimmt.

Ich liebe meinen Egypt Fun.

Euer Esteka in 2010

 

 

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Eintrag erstellt: 31 October 2017 22:36:54 |
Letzte Änderung: 5 January 2018 16:18:44 |
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