Nack, Herbert
Herbert Nack
35 Jahre in der Branche aktiv
Das "N" im Namen von NSM
„Mentor der Automatenbranche", so wird Herbert Nack, Aufsichtsratsvorsitzender der Unternehmensgruppe NSM/LÖWEN genannt. Und das nicht zu unrecht. Denn von den „alten Kämpen", die gleich nach dem Krieg ihr Geschäft mit Automaten begannen und zu einem so überwältigenden Erfolg führten, ist Nack noch einer der wenigen, die in verantwortlicher Position noch heute aktiven Einfluß nehmen. Am 1. Dezember konnte Nack ein denkwürdiges Datum feiern. An diesem Tag war er 35 Jahre lang in der Branche und für die Branche „im Dienst".
Herbert Nack, der im Sudetenland geboren wurde, dort seine Kind- und Schulzeit verbrachte und zum Kaufmann ausgebildet wurde, machte den Krieg als Oberleutnant und Flugzeugführer mit. Nach der Kapitulation verschlug es ihn in die damalige englische Zone. In Salzgitter hatte er schon im Frühjahr 1949 seine erste Berührung mit Automaten. Prägend und bestimmend für Nacks gesamtes weiteres Leben war aber die Begegnung mit Gerd W. Schulze. Am 1. Dezember 1949 stieg er bei dem Journalisten Schulze ein. Mit Sitz in Braunschweig gab das junge Unternehmen den Löwen-Automatendienst heraus und begann mit einer eigenen Aufstellung. Nack erinnert sich noch heute daran, wie er damals die ersten Unterhaltungsautomaten, die noch aus der Vorkriegszeit stammten, aus Dresden holte.
Das Geschäft lief. Bald kam der Generalvertrieb für die „Treff"-Automaten der Berliner Firma Steiner hinzu. Diese Fingerschlaggeräte, die ersten zugelassenen Geldspielgeräte überhaupt, wurde von Löwen-Automaten schon weiterentwickelt. Am ersten Januar 1951 avancierte Herbert Nack vom Mitarbeiter zum Partner von Gerd W. Schulze.
Die Automatenmesse in Frankfurt im Frühjahr 1952 brachte für das junge Unternehmen einen weiteren Wendepunkt. Wilhelm Menke aus Herne tauchte am Stand der Firma auf. „Er wollte uns seine Neuentwicklung vorstellen, die er, in einer Decke eingeschlagen, mitgebracht hatte. Das Gerät sah aus wie eines der damaligen Radios. Hatte vorne Knöpfe und vier Scheiben", erinnert sich Herbert Nack. Das war die Geburtsstunde der Rotamint und damit auch der Beginn von NSM-Apparatebau. Auf der Herbstmesse 1952 wurden die ersten drei handgefertigten Rotamint vorgestellt. Sie funktionierten elektromechanisch und hatten drei Spielscheiben.
„Auf der Messe war das ein Knüller", sagt Nack noch heute. Am 2. Oktober 1952 unterschrieben Schulze, Nack und Menke den Gesellschaftsvertrag über die Gründung von NSM Apparatebau GmbH. Die Serienmäßige Produktion der Rotamint begann. Obwohl innerhalb Braunschweigs schon einmal umgezogen, wurde es der Firma schon bald zu eng. Außerdem war der Standort zu weit vom Markt entfernt. Auf der Suche nach einem zentraleren Platz fiel die Wahl auf Bingen. 1954 wurde dort für die neuen Firmengebäude der Grundstein gelegt, 1956 begann der Umzug. In dieser Zeit übernahm Löwen-Automaten auch den Vertrieb der SEEBURG-Musikboxen. Dieser Produktionszweig erwies sich bald als so ertragsreich, daß in Bingen an eine Eigenentwicklung gedacht wurde. 1958 konnte die Fanfare' präsentiert werden.
Die folgenden Jahre der stürmischen Entwicklung begleitete und initiierte Herbert Nack stets in verantwortlicher Position mit. Bis Mitte 1961 war er gesellschaftender Geschäftsführer der NSM-Apparatebau, danach übernahm er den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitz. Nach dem Tod von Gerd W. Schulze wurde Nack am 1. 1. 1975 Aufsichtsratsvorsitzender bei NSM. Gleichzeitig, und das bis zum 30. Juni 1981, war er auch geschäftsführender Gesellschafter der Löwen-Automaten. Seit der Fusion von NSM Apparatebau und Löwen-Automaten am 1. 1. 1984 ist Herbert Nack Aufsichtsratsvorsitzender der Unternehmensgruppe NSM/LÖWEN.
Stürmische Jahre hat Herbert Nack auch in seiner Zeit der Verbandstätigkeit erlebt. Viele Jahre aktiver Arbeit mit all ihren Problemen liegen hinter ihm. Heute ist er - und das schon seit 1975 - Vorsitzender des VDAI. Ein Amt, dessen Führung sicher nicht leicht ist. Sachverstand und Erfahrung, letzteres auch besonders wichtig im Umgang mit den unterschiedlichsten Unternehmerpersönlichkeiten, machen es möglich.