Freitag, April 19, 2024
   
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Wieviel ist (m)ein Gerät wert?

Diese Frage wird des öfteren gestellt, wenn jemand ein Gerät "auf seinem Dachboden gefunden" oder einen "Kellerfund" zu vermelden hat. Oder aber jemand plant den Erwerb eines Gerätes, ist sich aber nicht sicher, welchen Preis man dafür maximal zahlen sollte.

In der Regel handelt es sich dabei in solchen Fällen um Geräte, die etwa 20 bis 30 Jahre alt sind.

Wenn es sich nicht zufällig um ein ganz besonders seltenes oder gefragtes Gerät handelt, dann wird die Freude über meine sachlich-fachliche Antwort gemessen an seinen Erwartungen des Anfragenden nicht sonderlich groß sein, sofern jemand glaubt, einen wertvollen Fund gemacht zu haben.

Der Grund dafür ist, dass es in Deutschland seit mehr als 5 Jahren ein deutliches Gefälle zwischen Angebot und Nachfrage gibt. Die meisten wirklichen Sammler, die auch bereits sind, ein paar Euro mehr für ein begehrtes Gerät auszugeben, sind schon "satt". Bevor man für ein schon lange gesuchtes Modell 80 oder 100 Euro ausgibt, dann warte ich lieber noch ein halbes oder ganzes Jahr und bekomme es dann in einem Auktionshaus im Internet für 10 Euro oder zu einem noch niedrigerem Preis hinterhergeworfen. Nicht selten wechseln Geräte auch in einem Bestzustand für einen einzigen Euro den Besitzer. Beispiel: Mein Nova Doppelpot. Standort war Grefrath. Am westlichen Rand des Ballungsgebietes Rhein Ruhr. Also durchaus eine Region, wo es genug interessenten gibt. Ich ersteigerte das Gerät für einen Euro. Inklusive Schlüssel und Schloss. Alles da, keine Fehlteile, optisch dem Neuzustand sehr nahe. Lediglich die Speicherbatterie musste ich erneuern.

Dass man aber generell nur sehr schlecht Aussagen über den Wert eines Gerätes machen kann, zeigte sich bei meinen gegenwärtig jüngsten Projekt "Crown Jubilee".

Nachdem ich von unserem User "ichhabegarnichts" einen Crown Jubilee geschenkt bekam, den ich ursprünglich nur zum Ausschlachten für einen Rückbau eines Crown Juwel von EUR auf DM haben wollte, bekam ich "Apetit" auf den Jubilee. Da der Schlacht-Jubilee jedoch nicht in einem Zustand ist, der den Aufwand einer Restaurierung lohnend macht, dachte ich mir: In´s Lager stellen und warten, bis ein zweiter Jubilee auftaucht. Es dauerte nich lange und es wurden fast zur selben Zeit gleich DREI der sonst doch eigentlich eher spärlich gesäten Crown Jubilee im weltweit größten Online-Auktionshaus angeboten.

Bei allen drei Auktionen habe ich mitgeboten und es ist erstaunlich, wie sehr die Erlöse schwanken können. Als Anhaltspunkte für den vermeintlichen Wert der jeweiligen Geräte ist zu sagen, dass alle drei einen von den Anbietern einen nicht näher beschriebenen Defekt haben. Gerät aus den Auktionen Nr. 1 und 2 sind mit Schlüssel und Schlössern, bei Nr. 3 fehlt der Schlüssel, Gerät ist aber aufgeschlossen.


Auktion Nr. 1:
Verkauft zum Preis von 6,50 EUR
Standort Salzgitter
Auktionsende 15.05.2006
Ich habe den Zuschlag erhalten

Auktion Nr. 2:
Verkauft zum Preis vom 33,83 EUR
Standort Krefeld
Auktionsende 28.05.2006
Ich habe den Zuschlag NICHT erhalten

Auktion Nr. 3:
Verkauft zum Preis von 28,50 EUR
Standort Norderstedt bei Hamburg
Auktionsende 29.05.2006
Ich habe den Zuschlag erhalten


Schlussfolgerungen... Der Preis eines jeden Geldspielers ist auch dann individuell, wenn es sich bei den miteinander verglichenen Geräten um ein und das selbe Modell handelt und der Zustand in etwa bei allen gleichwertig ist. Für den Preis sind ganz offensichtlich sehr viele Faktoren relevant. Die da wären:

 

  • Wie wird der Artikel präsentiert?
  • Wo ist der Artikelstandort?
  • Ist ein Versand möglich und wenn ja wie hoch sind die Kosten dafür?
  • Wie hoch ist der Starpreis der Auktion?
  • Wie lange dauert die Auktion?
  • Was für Wochentage sind Angebotsbeginn und -ende?
  • Zu welchen Uhrzeiten startet und endet die Auktion?
  • Wie viele Sammler wohnen im näheren Umkreis des Anbieters?
  • Wie viele Interessenten mit Beireitschaft zur Zahlung eine höheren Preises gibt es im Moment des Angebotes?

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