Euroumbau NSM-Geräte mit mechanischen Münzprüfern (70er - 80er Jahre)

Umbauvariante 1:2 für 1 DM=50 Cent / 0,50 DM=10 Cent / 0,10 DM=5Cent / 5 DM=2€ / 2 DM=1€


In den NSM-Geräten wurden die abgebildeten mechanischen Münzprüfer verwendet. Die Typen können abweichend der Abbildungen sein. Der Grundaufbau ist jedoch gleich und das Prinzip ist auch auf andere Münzprüfer übertragbar. 

Münzprüfer für 10 Pfennig, 50 Pfennig, 1 DM (NSM Coinco)



Die beweglichen Teile der Wippen und Umfangbegrenzer sollten bei Bedarf mit Haushaltsbenzin gereinigt werden. Dazu die kleinen Sprengringe lösen, abziehen und den Stift reinigen. Münzprüfer dürfen nicht geölt oder gefettet werden ! 


Anpassung 10 Pfennig auf 5 Cent


Um an die Münzwippen heranzukommen ist die Magnetplatte herauszunehmen. Die ist auf der Rückseite nur "eingeklippt". Einfach den "Clip" reindrücken und fertig.

An der 10-Pfennig Wippe wird der Umfang etwas verkleinert indem an der markierten Stelle (1) einfach ein passend zurecht- geschnittenes Stück von einem doppelseitigen Klebeband in die Innenseite geklebt wird. Testen ob das 5 Cent Stück dann auch gedreht wird. Sonst noch ein Stück Papier aufkleben. Kein billiges Klebeband verwenden, sonst fällt es irgendwann wieder ab. Hat bei mir bisher immer gehalten. Und das war es auch schon ! 


Anpassung 50 Pfennig auf 10 Cent

Das Anpassungsverhältnis ist zwar nicht 1:2, aber mit 20 Cent funktioniert das nicht. Die Anpassung an 10 Cent ist dafür auch relativ schnell gemacht. Der Magnet muss höhergestellt werden damit das dickere 10 Cent Stück durchpasst. Dazu die Schraube (1) anziehen. Dann noch den Abscheider (2) lösen und weiter nach rechts verschieben. Zum Testen den Magneten andrücken (3), sonst wird das Geldstück gleich abgewiesen. Manche Münzprüfer haben noch einen Umfangbegrenzer (4). Hier den Umfang mittels der Stellschraube entsprechend verkleinern.   


Anpassung 1 DM auf 50 Cent

Die 1 DM-Wippe und den Umfangbegrenzer ausbauen. Die Innenflächen der 1 DM-Wippe abfeilen (1) und auch der Umfangbegrenzer (2) muss meist auch etwas schmaler gefeilt werden. Das ist dann der Fall, wenn sich das 50 Cent Stück bereits in der Wippe dreht, aber durch den Umfangbegrenzer noch aufgehalten wird. Zuletzt noch an den mit (3) markierten Stellen ein wenig abfeilen. Nur soviel bis das 50 Cent Stück durchgeht. Das Ganze erfordert viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Nicht zuviel auf einmal abfeilen und zwischendurch immer testen. Zum groben Testen reicht es wenn die Wippe und der Umfangbegrenzer erst einmal ohne Befestigung mit dem Sprengring eingesetzt wird.      

Damit das dickere 50 Cent Stück auch nach unten rutschen kann muss die gesamte Magnetplatte höher gestellt werden mittels der 3 Stellschrauben (1) (rechtes unteres Bild) Der Rändelprüfer auf der Rückseite wird entfernt. Hier habe ich den Rändelprüfer (siehe unteres Bild) bereits abmontiert und nur zur Veranschaulichung wieder mit Tesa angeklebt. Da der Rand von 50 Cent geriffelt ist bleibt die Münze sonst darin hängen. 

                    


Jetzt muss das 50 Cent Stück noch durch den unteren Bereich hindurch und den Drahtbügel passieren, der das Aufbuchen durch den Microschalter veranlasst, bevor es in die Röhre fallen kann. An der Stirnseite vorher die entsprechenden Schrauben lösen und den Münzdurchlauf für 1 DM / 50 Cent mit Unterlegscheiben (ca. 0,4 mm) an den 4 Schrauben versehen. Für 10 Pfennig / 5 Cent auf der anderen Seite ist keine Veränderung notwendig. Ab 80er Jahre wurden bereits Durchläufe mit Lichtschranken verwendet.  

  

     


Die Auszahlung für 1 DM / 50 Cent muss auch angepasst werden. Dazu die untere Einheit mit den Auszahlmagneten abschrauben. Je nach Münzeinheit können die beiden Schrauben entweder von oben oder von unten (wie auf dem Bild) gelöst werden. Dafür sind auf der Rückseite entsprechende Öffnungen vorgesehen.

Ziel ist es das Plastikteil in dem die Auszahlschieber sitzen zur weiteren Bearbeitung herauszuholen.


Für die weitere Bearbeitung eignet sich als Werkzeug z.B. ein "Dremel" oder anderes Multifunktionswerkzeug. Die Schräge (1) im unteren Bereich etwas verkleinern. Aber nicht ganz wegnehmen. Den Ring wo die Münzröhre draufsitzt (2) auch etwas im Umfang verkleinern. Nicht zuviel, denn die Münzröhre soll ja noch Halt finden.

Dann muss unterhalb dieses Ringes (3) die Öffnung nach oben erweitert werden.

 


Die Münze wird durch den Auszahlschieber gerade nach vorne herausgeschossen (4) und muss leichtgängig ausgeworfen werden. Mehrmals auch mit verschiedenen Münzen testen, bevor alles wieder zusammengebaut wird. Den Metallstift (5) weiter nach außen bringen. Einfach ein Stück Streichholz o.ä. dazwischen um den Abstand zu vergrößern. Der Stift dient als Manipulationsschutz. Da 50 Cent am Rand geriffelt sind stört das. Die Münze sollte dann in etwa wie unten gezeigt aufliegen.

 

Alles wieder zusammenbauen und die Röhre mit ca. 20 Münzen auffüllen. Testen indem die Auszahlschieber von Hand betätigt werden. Jetzt sollten die Münzen einwandfrei rausgeschoben werden und auch gerade aufliegend "nachsacken". In der Praxis zeigt sich allerdings erst ob auch alles immer so reibungslos funktioniert. Nachträgliche geringfügige Nachbesserungsarbeiten sind nicht auszuschließen. Dabei sehen wo es hakt und ent- sprechende Anpassungen vornehmen.      


Jetzt noch mit der Feile den Münzeinwurfschlitz verbreitern. Der Münzprüfer sollte aber noch nicht eingebaut sein und die anfallenden Feilspäne sollten auch nicht in das Gerät verteilt werden. Es empfiehlt sich mit mehreren verschiedenen 50 Cent Stücken den problemlosen Einwurf zu Testen.    


Anpassung 2 DM / 5 DM auf 1 € / 2 €

Münzprüfer für 1 DM, 2 DM (NSM Coinco) (hier 2 Typen, die Typen können abweichend der Abbildungen sein)


Die Magnetplatte rausnehmen. Dann wie auf der Abbildung zu sehen den Umfang der Wippen verkleinern. Ich habe hier nur provisorisch zur Verdeutlichung Schaumstoffstückchen mit doppelseitigem Klebeband angeklebt (ca. 2 mm Dicke). Da kann man auch noch dünne Papierstreifen ankleben, falls der Umfang noch nicht passt. Das ist jetzt allerdings die einfachste Lösung und hält nicht dauerhaft. Wesentlich besser ist es entsprechende Stückchen eines Messingprofils auszusägen und anzukleben und diese dann evt. nachzufeilen. Papierstückchen kann man dann immer noch ankleben wenn der Umfang noch zu gross ist. Als Kleber ist ein 2-Komponenten Epoxidharz Kleber zu empfehlen. Die Magnetplatte muss meist noch etwas angehoben werden, indem z.B. unten (Pfeil) etwas geeignetes aufgeklebt wird. 

Die, falls vorhandene, Metallwippe (1) lässt die 2 € Münze nicht durch. Dazu die markierten beiden Nippel (Bild unten) etwa zur Hälfte abfeilen und die beiden Seiten der Feder (2) soweit runterbiegen bis die Wippe darauf aufliegt. 

 

Messingprofile (2 mm) gibt es im Baumarkt und die Schaumstoffplatten (Din A4 Grösse) findet man in Bastelläden.

   


Der Rändelprüfer auf der Rückseite wird entfernt. Hier habe ich den Rändelprüfer bereits abmontiert und nur zur Veranschaulichung wieder mit Tesa angeklebt. 


Der folgende Schritt ist meist nicht notwendig. Auf der Rückseite ist ein sogenannter Amboss angebracht ( je nach Münzprüfertyp ). Zu schnell fallende Münzen prallen daran ab und werden abgewiesen. Dieser ist mittels der Stellschraube weiter nach links zu verschieben oder kann auch ganz entfernt werden. Zum Testen ist übrigens der Magnet anzudrücken, da sonst die Münzen an dem Metallarm (1) sofort abgewiesen werden.  

 


Damit der Pegelschalter für 2 € jetzt auch noch anspricht wenn genügend Münzen in der Röhre sind, kann es notwendig sein diesen vorsichtig etwas weiter nach innen zu biegen, denn der Umfang ist ja um einiges kleiner. Grundsätzlich sollten auch mindestens je 5 Münzen in beiden Röhren eingefüllt werden bevor die ganze Einheit wieder eingesetzt wird. Darauf achten das diese exakt gerade aufliegen. Oft fällt das erste Stück beim Einwurf gleich wieder raus oder verkantet sich.        


Zur Vervollständigung sei noch gesagt das trotzdem an verschiedenen Stellen hier nicht beschriebene Probleme auftauchen können, die aber durch Tüftelei und Geduld gemeistert werden können. Jedes Gerät und jeder Münzprüfer hat so seine Eigenheiten. Der hier beschriebene Münzprüferumbau gewährleistet auch nicht das sichere Abweisen von jeglichen "Falschmünzen".