Multimat Profistar - Die Wichtigkeit der Nockenkontakte

[Sternvogel]

Hallo allerseits,

wie ich schon mal schrieb, ich bin gerade dabei, einen Multimat Profistar wieder in einen guten Zustand zu bringen und die vorhandene Fehler zu beseitigen. Von den Fortschritten lohnt es sich nun zu berichten.

Der Automat hat lange ohne Funktion in einem Keller gestanden. Es gab eine ganze Reihe von Problemen, die ich inzwischen fast alle beseitigen konnte. Vielen Dank auch nochmals an den Hartl für die aufgearbeiteten Antriebszahnräder. Denn auch diese waren eine der nötigen Baustellen.

Die richtige Erkennung von Serienkombinationen und die Aufbuchung der gewonnenen Sonderspiele funktionierte in erster Linie nicht oder nicht richtig. Das Gerät blieb manchmal nicht stehen, wenn eine Serie einlief. Die Risikofunktion funktionierte auch nicht immer. Wenn sie doch mal funktionierte, dann war das Ergebnis völlig daneben. So wurden bei "Nichts" einige Sonderspiele gegeben. Bei "Doppelt" oder "Vierfach" gab es dafür oftmals gar keinen Gewinn oder es wurden zu wenig Sonderspiele gegeben.

Die Ausspielung der großen Serien lief, wenn sie überhaupt lief, nur sehr langsam. Auch hier wurden die gewonnenen Sonderspiele am Ende entweder überhaupt nicht oder nicht korrekt aufgezählt. Manchmal lief das Gerät auch einfach weiter, wenn eine Serienkombination einlief und blieb gar nicht erst stehen, obwohl die Serie erkannt wurde. Die Haltefunktion der linken Walze bei einem Kartensymbol funktionierte auch nicht.

Man denkt oft gleich an technische Defekte. Aber weit gefehlt, in diesem Fall kamen alle diese Probleme nur von den teilweise sehr stark verschmutzten Nockenwellenkontakten. Ich habe alle Kontakte der Nockenwelle einfach mal probeweise mit einem Spezialreiniger für Kontakte behandelt. Danach habe ich den Reiniger noch etwas einwirken lassen. Anschließend konnte ich die Ablagerungen von den Kontakten mit Hilfe von Wattestäbchen leicht entfernen. Das Ergebnis sah dann so aus:

Reinigung Nockenwelle.jpg

Bei sehr starken Ablagerungen, bei denen der Goldkontakt schon gar nicht mehr zu erkennen ist, können mitunter sogar mehrere Reinigungsvorgänge nötig sein, bis die Ablagerungen ausreichend entfernt sind.

Nach der Reinigung sämtlicher Kontakte waren alle Fehlfunktionen schlagartig weg zu meinem Erstaunen. Einige von euch werden diese Probleme sicherlich schon kennen. Aber diejenigen, die das noch nicht erlebt haben, können von meinen Erfahrungen vielleicht noch profitieren. Ich hätte nicht gedacht, dass die Verschmutzungen, bzw. die Ablagerungen auf den Kontakten solche seltsamen Fehler auslösen können. Das sollte man wohl nicht unterschätzen.

Es ist auch nachvollziehbar, denn durch die Ablagerungen bilden sich mit der Zeit natürlich Übergangswiderstände auf den Kontakten, was dann irgendwann zu fehlerhaften Funktionen oder sogar zu einem kompletten Ausfall von Funktionen führen kann.

Ich werde die Kontakte auf jeden Fall jetzt immer sehr gründlich reinigen. In den vielen Jahren ist es eh ganz normal, dass sich da einiges an Schmutz ansammeln und sogar einbrennen konnte.

Viele Grüße
Ralf

[Skull]

Ja da kann ich nur zustimmen, wenn ich so ne 30 Jahre Keller- Maschine bekomme ist das immer das erste was ich mache Über die Kontakte ist ja der komplette Ablauf gesteuert... sozusagen das Hirn der Maschine.

Übrigens gehen Pfeifenreiniger auch sehr gut, kann man richtig schrubben.

[Ghost01]

Das hab ich auch schon gemerkt.
Wenn du denkst du bist fertig mit reinigen, fang noch mal von vorne an. Es findet sich immer noch was.

Nur ne frage .. welchen Reiniger hast du da jetzt genommen ?
Und zerlegst du das ganze "Klavier" oben ... oder wie kommst du an die untere Kontaktreihe ran ?

Da hab ich immer mein Problem.

[Skull]

zerlegen.. nur im absoluten Notfall.. das erzeugt nur Frust ohne Ende :-p
Pfeifenreiniger:

pfeifenputzer.jpg

[Sternvogel]

Nur ne frage .. welchen Reiniger hast du da jetzt genommen ?
Und zerlegst du das ganze "Klavier" oben ... oder wie kommst du an die untere Kontaktreihe ran ?

Ich habe mir diesen speziellen Kontaktreiniger bei Conrad gekauft:

https://www.conrad.de/de/crc-kontakt-ch ... 12602.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Der ist auch nötig, weil man die eingebrannten Ablagerungen sonst nicht wegbekommt. Das Zeug stinkt zwar bestialisch, Lüften und Luftanhalten ist Pflicht. Dafür ist der aber sehr wirksam. Selbst komplett schwarz eingefärbte Kontakte bekommt man damit wieder sauber.

Pfeifenreiniger sind auch keine schlechte Idee, die sind sogar noch besser. Man muss allerdings gut aufpassen, dass sich die Kontaktabstände nicht verstellen. Erst recht, wenn man richtig schrubbt. Das hatte ich auch schon. Dann ist es immer etwas mühsam, die Kontakte wieder richtig einzustellen. Vor allem muss man denjenigen erst mal wiederfinden, der sich verstellt hat.

Zerlegen muss man das ganze Ding dafür nicht. Aber es hilft sehr, den Automaten auf einen Tisch zu stellen. Dann kommt man an alle Kontakte ganz gut dran.

[Ghost01]

Na dann werde ich mal den Reiniger versuchen. Bisher nur Benzin verwendet.

[seku-games]

Das is nix besonderes..... gibt es schon Jahrzehnte.

Das Einzige was sich geändert hat, ist das Aussehen der Dose.

[Sternvogel]

Kurt, du meinst bestimmt dieses Kontaktspray von Kontakt Chemie, das vermutlich fast jeder kennt:

https://www.conrad.de/de/crc-kontakt-ch ... %20Details" onclick="window.open(this.href);return false;

Diese Dose hat sich meines Wissens nach noch nie verändert. Das Zeug das ich oben gepostet habe, ist eine ganze Ecke schärfer. Wohl für besonders hartnäckige Verschmutzungen gedacht. Das merkt man schon auch dem beißenden Gestank. Das normale Kontakt 60 stinkt längst nicht so stark. Die schärfere Variante kannte ich bisher auch noch nicht. Aber das Angebot von Kontakt Chemie ist eh ganz schön unübersichtlich.

[hab_noch_dm]

Empfehlenswert sind auch die Reinigungsstäbchen mit Leder, oder im Bedarfsfall mit Schleifleinen drauf.
Bei Wattestäbchen besteht die Gefahr, daß Fasern hängenbleiben, und so die Verschmutzung noch gefördert wird.

[Sternvogel]

Danke für den Tipp! Diese Dinger kannte ich noch nicht. Wie ich gelesen habe, sind diese Reinigungsstäbchen vor allem bei Modelleisenbahnern sehr beliebt.

Das ist beispielsweise eine Firma, die mehrere Varianten davon anbietet:

http://www.leder-lauber.de/index.php" onclick="window.open(this.href);return false;

Da frage ich mich allerdings, welche Variante davon angemessen wäre für unsere Zwecke.

Ja, bei Wattestäbchen bleiben schon einige Fasern an den Kontakten hängen. Deswegen habe ich die unerwünschten Rückstände mit einem kleinen Pinsel noch versucht zu entfernen. Ob das wirklich hundertprozentig gelingt, das ist allerdings längst nicht sicher.

Viele Grüße
Ralf

[hab_noch_dm]

Früher gab es dann noch von Siemens das "Wählerfett".
Damit konnten die gereinigten Kontakte vor erneuter (Luft-)Korrosion geschützt werden.
Ich habe mich mal durch diverse Foren und Seiten gelesen- Manche schwören auf Vaseline, oder Wellenschalteröl, oder, oder...

[Sternvogel]

Korrosion ist zumindest bei den Wulffautomaten eigentlich kein Thema. Nicht mal nach einem langen Aufenthalt in einem Keller. Bei meinen habe ich kein bisschen Korrosion an der Nockenkontakten gefunden. Die Kontakte haben ja eine dünne Goldschicht. Solange man die nicht beschädigt, dürfte nichts passieren in Sachen Korrosion. Aber deswegen sollte man auch lieber nichts nehmen zum Reinigen, was zu aggressiv ist. Lederstäbchen oder Pfeifenreiniger sind schon eine gute Idee, denke ich mal.

[Skull]

Na da haben wir uns ja mal Arbeit besorgt

IMG_20190613_193327.jpg

[muenzspielfreund]

Alter Verwalter... Das hatte ich schon total verdrängt, dass der Stern-Super so eine Hammond-Orgel hat ...

[Skull]

Das ist der Gold Finger... Super Stern ist fertig
Der hat ja Bonuspyramiden und geht bis 100 Sonderspiele... daher dieser Turm ... 47 Nockenscheiben..