Das fand ich ja interessant, bin nur noch nicht dazu gekommen, zu antworten.seku-games hat geschrieben:Das bei NSM GSG wirklich ein zufälliger Spielablauf stattfindet, habe ich am Jacky Plus nachgewiesen. Timekeeper geklont und 2 zwei Jacky Plus gleichzeitig über eine Mehrfachsteckdose eingeschltet. Exat gleicher Spielablauf. Da Betätigen einer Taste oder Münzeinwurf reicht, dass ein völlig anderer Spielablauf stattfindet. Das nachmachen des Versuches gestaltet sich aber schwierig. Ich musste viel beachten. Unter anderem ist zu beachten, dass Timekeeper Fertigungstoleranzen haben. Die Uhr kann elektronisch kalibriert werden. Es ist faszinierend, wenn zwei Automaten synchron laufen.
Wer einmal das Datenblatt eines Timekeepers intensiv studiert, wird ganz schnell erkennen, dass clonen nicht gleich exakt gleich bedeudet. Die benutzten Timekeeper waren Neuteile aus der gleichen Produktionscharge.
Wobei das heißt, dass die Geräte von Löwen eben auch NICHT ganz zufällig abliefen, sonst wäre kein synchroner Lauf möglich gewesen.
Ich nehme an, dass alle frühen elektronischen Geräte mit mathematischen Zufallsalgorithmen arbeiteten. Einmal angestoßen, erzeugten sie eine feste Zufallsreihenfolge.
Gehört hatte ich, dass AdP für jedes Spiel eine gleich große Anzahl von Zufallszahlen anforderte - womit sich theoretisch eine feste Spielreihenfolge ergab. Was zu den ersten Listen bzw Programmen führte, mit denen man das Spielverhalten vorherbestimmen konnte.
Beispiel: Stop erste Walze, Stop bei Nachstart, zweite Walze, dritte Walze, Ausspielungsergebnis, Risiko. Eine feste Anzahl, eine feste Reihenfolge.
Bei Löwen sollen die Zufallszahlen bei Bedarf angefordert worden sein. 3 Zufallszahlen für die Walzen, wird die erste Walze nachgestartet, wird eine weitere Zufallszahl zusätzlich verbraucht, genauso beim Risiko. Die Zufallszahlen verschieben sich damit für das Ergebnis aller nachfolgenden Spiele.
Programme zum Knacken der Geräte gab es für beide Hersteller. Wobei es bei Löwen komplizierter gewesen sein soll. Man konnte durch Verschieben der Zufallszahlen (durch Verbrauch - riskieren oder Nachstart) hohe Gewinne oder Gewinne mit ausreichend Risikoschritten "erzeugen".
Der synchrone Lauf wird mit der Initialisierung der Zufallszahlenfunktion zusammen hängen. Naheliegend wäre eine Initialisierung mit Hilfe der Systemzeit - eine Zahl, die sich bei allen Geräten unterscheiden sollte. Die folgenden Zufallszahlen werden auf die gleiche Weise berechnet. Schafft man es, dass zwei Geräte zum Zeitpunkt der Initialisierung der Zufallsfunktion identisch sind (hier denke ich besonders an die Systemzeit), sollten sie danach synchron laufen. Bei den frühen elektronischen Geräten sollte man sogar alles machen können - nur keine Zufallszahl verbrauchen. Kein Nachstart, kein Risiko, damit verschiebt sich die Auswertung der Zufallszahlen um jeweils eine Position.
Später wurde bei beiden Hertsellern Unordnung in die Reihenfolge gebracht. Meines Wissens konnten danach Geräte nie mehr vorausberechnet werden.
Der Jacky Plus liegt mit seinem Erscheinungsdatum auf der Grenze (so genau weiß ich das nicht mehr). Vermutlich kam er nach dem Einschreiten der Hersteller auf den Markt, so dass ein synchroner Lauf nur noch möglich war, wenn gar nichts am Gerät gemacht wurde. Ein Geldeinwurf würde das Spiel verzögern, das Computerprogramm "unterbrechen", und zu einem Sprung in der Zufallszahlenfunktion führen. Bei den vorhergehenden Programmen hätte ein Geldeinwurf den Spielverlauf noch nicht verändert.
Wobei - brauchbare Zufallsfunktionen waren für Aufsteller und Spieler schon so gut, wie wirklich zufällig - eben nur zum Leid der Aufsteller theoretisch vorausberechenbar. Mit den Sprüngen in der Zufallsfunktion bei beliebigem, noch so geringfügigem Einfluß, sind sie von echtem Zufall (fast) nicht mehr zu unterscheiden.
Bezug zur Gegenwart: Hätte ich ein frühes eletronisches Gerät von AdP verlassen, und der Spieler nach mir hätte ein Vollbild bekommen, hätte ich das Vollbild auch bekommen. Hätte ich ein frühes elektronisches Gerät von Löwen verlassen, und der Spieler nach mit hätte ein Vollbild bekommen, hätte ich das Vollbild nur dann bekommen, wenn ich genausoviele Zufallszahlen verbraucht hätte, wie der Spieler vor mir (Risiko gedrückt, nachgestartet). Allerdings könnte durch seine Tastendrücke auch ein Vollbild für immer verschwinden, das ich vielleicht bekommen hätte.
Seit etwa 30 Jahren springen die Zufallsfunktionen bei geringfügigem Einfluß. Verlasse ich ein Gerät, und der Spieler nach mir bekommt ein Vollbild, hätte ich es sehr wahrscheinlich nicht bekommen. Insofern braucht man sich seit vielen Jahren schon nicht mehr zu ärgern, wenn so etwas passiert.
Günter